Erneuerbare Energien boomen – Bauwirtschaft profitiert vom Wachstum

Erneuerbare Energien boomen – Bauwirtschaft profitiert vom Wachstum

Erneuerbare Energien boomen – Bauwirtschaft profitiert vom Wachstum

  • Nachhaltigkeit
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Trotz wirtschaftlicher Unsicherheiten bleibt die Energiewende ein wichtiger Antrieb für den Arbeitsmarkt. Laut einer aktuellen Studie hat sich die Zahl der Stellenangebote in der Erneuerbaren-Energien-Branche in den letzten fünf Jahren mehr als verdoppelt. Besonders in den Bereichen Solar- und Windenergie steigt die Nachfrage nach Fachkräften. Gleichzeitig wächst der Bedarf an baulichen Maßnahmen für Energieinfrastruktur und Netzausbau – eine große Chance für Bauunternehmen und Handwerksbetriebe, vom Aufschwung zu profitieren.

Dynamisches Jobwachstum in der Solar- und Windenergie

Die Zahl der Arbeitsplätze im Bereich der Erneuerbaren Energien ist zwischen 2019 und 2024 von 173.000 auf 372.500 gestiegen, wie eine Analyse des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW Köln) zeigt. Die Energiewende hat sich somit als stabiler Beschäftigungstreiber etabliert. Besonders gefragte Fachkräfte sind Elektriker, Heizungs- und Klimatechniker sowie Dachdecker. „Die Erneuerbaren-Branche ist auch in Krisenzeiten eine tragende Säule des Wirtschaftsstandorts Deutschland“, betont Wolfram Axthelm, Geschäftsführer des Bundesverbands Erneuerbare Energien (BEE). Er fordert von der Politik stabile Rahmenbedingungen und den Abbau bürokratischer Hürden, um das Wachstum der Branche weiter voranzutreiben.

Fachkräftemangel als Wachstumsbremse

Trotz des positiven Trends stellt der Fachkräftemangel eine erhebliche Herausforderung dar. Fünf der zehn wichtigsten Berufe für die Energiewende gelten laut Bundesagentur für Arbeit als sogenannte Engpassberufe. Besonders betroffen sind Elektro- und Rohrleitungsbau sowie regenerative Energietechnik. Ohne gezielte Qualifizierungsmaßnahmen droht ein Arbeitskräftemangel, der den Ausbau der Erneuerbaren Energien verlangsamt. Immer mehr Unternehmen setzen daher auf Quereinsteiger, während der Anteil an Stellenangeboten für ungelernte Arbeitskräfte kontinuierlich steigt. Langfristig bleibt jedoch eine nachhaltige Fachkräftesicherung durch Ausbildung, Weiterbildung und Zuwanderung unerlässlich.

Neue Geschäftsfelder für die Bauwirtschaft

Der Ausbau der Erneuerbaren Energien bietet auch der Bauwirtschaft vielfältige Chancen. Die Energieinfrastruktur muss massiv ausgebaut werden, insbesondere in den Bereichen Netze und Speicherkapazitäten. „Ohne eine leistungsfähige Infrastruktur kann die Energiewende nicht erfolgreich umgesetzt werden“, warnt Arbeitsmarktexperte Gunvald Herdin. Der Baubedarf erstreckt sich dabei nicht nur auf Metropolregionen, sondern auch auf ländliche Gebiete, wo neue Anlagen errichtet und Netzanbindungen geschaffen werden müssen. Unternehmen der Bau- und Handwerksbranche können daher bundesweit von dieser Entwicklung profitieren.