Energieeffizienz-Gesetz in Gefahr: Warum Maßnahmen scheitern

Energieeffizienz-Gesetz in Gefahr: Warum Maßnahmen scheitern

Energieeffizienz-Gesetz in Gefahr: Warum Maßnahmen scheitern

  • Politik
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Im letzten Herbst wurde das Gesetz zur Energieeffizienz beschlossen, doch die Umsetzung droht zu scheitern. Die bisherigen Maßnahmen der Politik sind nicht ausreichend, um die gesetzten Ziele zu erreichen. Dies führt dazu, dass die Energiewende nicht nur schwieriger, sondern auch teurer wird. Obwohl sich die EU-Staaten zur Energieeffizienzrichtlinie verpflichtet haben, bleibt die Umsetzung schleppend.

Studie zeigt unzureichende Fortschritte

Eine Studie des Beratungsunternehmens Prognos, die im Auftrag der Deutschen Unternehmensinitiative Energieeffizienz (DENEFF) durchgeführt wurde, zeigt, dass nur etwas mehr als die Hälfte der beschlossenen Maßnahmen bis 2030 erreicht werden. „Der Primärenergieverbrauch ist durch den Umbau der Stromversorgung gesunken“, erklärt Friedrich Seefeldt von Prognos, „aber der Endverbrauch in Gebäuden, Industrie und Verkehr kaum.“

Hoher Einsparungsbedarf zur Zielerreichung

Deutschland muss jährlich etwa 60 Milliarden Kilowattstunden einsparen, um die Ziele zu erreichen. Diese Menge entspricht der Stromerzeugung mehrerer Großkraftwerke. Mit den aktuellen Maßnahmen wird jedoch nur die Hälfte dieses Bedarfs gedeckt. „Die EU-Mitgliedstaaten haben sich mit der Energieeffizienzrichtlinie zu diesen Zielen verpflichtet“, betont Christian Noll, geschäftsführender Vorstand der DENEFF. „Wenn es nicht gelingt, die Energieeffizienz in Gebäuden, der öffentlichen Hand und Unternehmen zu verbessern, wird die Energiewende erheblich schwieriger und teurer.“

Vorhandene Maßnahmen für mehr Energieeffizienz

Laut Noll sind die technischen Möglichkeiten längst vorhanden, es fehlt jedoch der politische Gestaltungswille. Ein moderater Maßnahmenmix könnte für mehr Energieeffizienz sorgen. Die Studie zeigt, dass die höchsten Einsparungen von 100 Milliarden Kilowattstunden durch verpflichtende Maßnahmen zu erreichen sind. Durch die Sanierung von Nichtwohngebäuden und energetisch schlechten Wohngebäuden könnten rund 25 Milliarden Kilowattstunden eingespart werden. Diese Maßnahmen werden von Verbrauchern und Industrieverbänden unterstützt. Weitere Einsparungen können durch eine Erhöhung des CO2-Preises auf 200 Euro/Tonne CO2 erreicht werden. Hier muss die öffentliche Hand ihrer Vorbildrolle gerecht werden und entsprechend handeln.