Endlich Tarifeinigung im Bau mit Lohnplus und Planungssicherheit
Nach Wochen des Streiks haben die Tarifparteien im Bauhauptgewerbe eine Einigung erzielt. Die Gremien müssen den Vorschlag noch annehmen, bis dahin sind die Streiks ausgesetzt. Das Ergebnis beinhaltet nicht nur eine Anhebung der Löhne, sondern auch eine frühzeitige Erhöhung der Ausbildungsvergütungen, um die Branche attraktiver zu machen. Diese Einigung bringt auch dringend benötigte Planungssicherheit, besonders angesichts der angespannten Auftragslage.
Dreistufige Lohnerhöhung
Die Tarifeinigung, die rückwirkend ab dem 1. April 2024 gilt und eine Laufzeit von drei Jahren hat, sieht eine dreistufige Lohn- und Gehaltserhöhung vor. In der ersten Stufe, ab dem 1. Mai 2024, werden die Löhne und Gehälter im Westen um 1,2 Prozent und im Osten um 2,2 Prozent erhöht, mit Ausnahme der Lohngruppe 1, die bundesweit um 2,2 Prozent angehoben wird. Zusätzlich erhalten alle Lohn- und Gehaltsgruppen einen monatlichen Festbetrag von 230 Euro.
Weitere Erhöhungen in den kommenden Jahren
Ab April 2025 erfolgt die zweite Stufe der Erhöhung: 4,2 Prozent im Westen und 5,0 Prozent im Osten. In der Lohngruppe 1 steigt das Entgelt bundeseinheitlich um 5,0 Prozent. Die dritte Stufe tritt am 1. April 2026 in Kraft, mit einer Erhöhung von 3,9 Prozent im Westen und einer Angleichung der Löhne und Gehälter im Osten auf das Westniveau. Die Ausbildungsvergütungen werden ab dem 1. Mai 2024 für das erste Jahr bundeseinheitlich auf 1.080 Euro angehoben. Weitere Erhöhungen sind für alle Ausbildungsjahre vorgesehen, einschließlich einer Anpassung im Westen um 3,9 Prozent ab dem 1. April 2026 und einer Ost-West-Angleichung.
Reaktionen der Tarifparteien
Die IG Bau, vertreten durch ihren Bundesvorsitzenden Robert Feiger, begrüßt die Einigung und betont, dass die Beschäftigten durch ihre Streiks dieses Ergebnis erreicht haben. Auch die Arbeitgeber, vertreten durch den Hauptverband der Deutschen Bauindustrie (HDB) und den Zentralverband des Deutschen Baugewerbes (ZDB), äußern Zustimmung. ZDB-Vizepräsident Uwe Nostitz hebt hervor, dass die Anhebung der Ausbildungsvergütungen jungen Menschen attraktive Perspektiven bietet und die Ost-West-Angleichung früher als geplant umgesetzt wird. HDB-Vizepräsidentin Jutta Beeke betont die Bedeutung des Kompromisses, der nach dem abgelehnten Schlichterspruch gefunden wurde. Die Einigung bringt dringend benötigte Planungssicherheit für die Unternehmen in einer angespannten Auftragslage.