Effizienzsteigerung durch serielle Sanierung
Die serielle Sanierung entwickelt sich zu einem Schlüsselfaktor für die Erreichung der Klimaziele im Gebäudesektor. Laut einer aktuellen Studie können durch Vorfertigung und standardisierte Prozesse bis zu 20 Prozent der Sanierungskosten eingespart werden. Besonders hohe Effizienzgewinne lassen sich bei der Modernisierung von Mehrfamilienhäusern erzielen. Experten prognostizieren, dass jährlich bis zu 120.000 Wohneinheiten durch serielle Sanierung modernisiert werden können. Damit bietet diese Methode eine praktikable Lösung, um trotz Fachkräftemangels die dringend notwendige Sanierungsrate zu erhöhen.
Herausforderung Klimaneutralität: Steigerung der Sanierungsrate erforderlich
Um die Klimaneutralität bis 2045 zu erreichen, müssen mehr als 70 Prozent der deutschen Mehrfamilienhäuser energetisch saniert werden. Konventionelle Sanierungsmethoden stoßen dabei an ihre Grenzen. Die Studie von Munich Strategy und eco2nomy zeigt, dass insbesondere Mehrfamilienhäuser aus den 1950er bis 1970er Jahren aufgrund ihrer standardisierten Bauweise gut für die serielle Sanierung geeignet sind. Durch die industrielle Vorfertigung von Bauelementen können diese Gebäude schneller und kosteneffizienter saniert werden.
Kostensenkung durch industrielle Vorfertigung
Ein zentrales Ergebnis der Studie ist das hohe Potenzial für Kosteneinsparungen durch serielle Vorfertigung. Die Verlagerung vieler Arbeitsschritte in die industrielle Fertigung reduziert den Baustellenaufwand erheblich und steigert gleichzeitig die Produktivität. Standardisierte Planungs-, Vorfertigungs- und Logistikprozesse ermöglichen es, Sanierungsprojekte auch ohne zusätzliche Fachkräfte effizient umzusetzen – ein wesentlicher Vorteil angesichts des aktuellen Fachkräftemangels in der Bauwirtschaft.
Jährlich bis zu 120.000 Wohneinheiten sanierbar
Die serielle Sanierung eröffnet die Möglichkeit, jährlich bis zu 120.000 Wohneinheiten in Deutschland zu modernisieren. Der Fokus liegt auf unsanierten Mehrfamilienhäusern mit einfachen Gebäudestrukturen und gut zugänglichen Grundstücken. Insbesondere Gebäude mit mehr als 1.000 Quadratmetern Wohnfläche und zwei bis acht Geschossen sind ideal für die serielle Sanierung geeignet. Etwa 20 Prozent der deutschen Mehrfamilienhäuser erfüllen diese Anforderungen, was einem Potenzial von rund 10.000 bis 15.000 Gebäuden entspricht.
Optimierungsbedarf bei der Umsetzung
Trotz der Vorteile zeigt die Studie, dass die Erwartungen der Kunden noch nicht vollständig erfüllt werden. Verbesserungspotenzial besteht insbesondere bei der Preisgestaltung, der Ausgestaltung der Angebote sowie in der Kommunikation zwischen den Beteiligten. Um die Effizienzpotenziale der seriellen Sanierung voll auszuschöpfen, ist eine enge Zusammenarbeit zwischen Immobilienunternehmen, Herstellern und Sanierungsspezialisten unerlässlich.
Fazit: Serielle Sanierung als Zukunftsmodell
Die serielle Sanierung bietet eine vielversprechende Lösung, um die Sanierungsrate im Gebäudesektor zu steigern und gleichzeitig Kosten zu senken. Durch eine stärkere Fokussierung auf standardisierte Prozesse und industrielle Vorfertigung können Bauvorhaben effizienter und schneller umgesetzt werden. Damit leistet die serielle Sanierung einen wichtigen Beitrag zur Klimaneutralität im Gebäudebereich.