Bodenschutzpreis 2024: Rheinland-Pfalz wird ausgezeichnet
Die Gesundheit deutscher Wälder ist alarmierend, wie die Waldzustandsberichte der Bundesländer zeigen. Ein Hauptproblem ist die Versauerung der Waldböden, die durch eine unzureichende Basensättigung entsteht. Ursache sind äußere Einflüsse wie industrielle Einträge, die für Waldbesitzer unvermeidbar sind. Diese Entwicklung gefährdet wichtige Bodenorganismen und -prozesse nachhaltig.
Rheinland-Pfalz setzt Maßstäbe im Bodenschutz
Mit umfassenden Maßnahmen widmet sich Rheinland-Pfalz aktiv dem Schutz seiner Waldböden. Besonders hervorzuheben ist die finanzielle Unterstützung der Bodenschutzkalkung, die bereits seit 30 Jahren in Deutschland praktiziert wird. Regelmäßige Kalkungen stabilisieren stark versauerte Waldökosysteme und helfen, deren Funktionalität zu erhalten.
Anerkennung für nachhaltige Waldbewirtschaftung
„Der Waldboden ist der Boden des Jahres 2024, und ich freue mich, dass Rheinland-Pfalz den Bodenschutzpreis erhält“, sagte Katrin Eder, Ministerin für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität. Sie betonte die Bedeutung des Waldbodens als Lebensraum, Nährstoffspeicher und Hochwasserschutz. Die naturnahe Waldbewirtschaftung sei ein zentraler Bestandteil der rheinland-pfälzischen Strategie, die nun Anerkennung finde.
Waldkalkung: Ein Ausgleich für gesellschaftliche Verantwortung
Georg Schirmbeck, Präsident des Deutschen Forstwirtschaftsrates (DFWR), wies darauf hin, dass Waldkalkung keine Düngung zur Maximierung von Erträgen sei. Vielmehr diene sie dazu, Schäden auszugleichen, die durch gesellschaftliche Einflüsse verursacht werden. Ministerin Eder sei eine wichtige Botschafterin, um dieses Verständnis in der Öffentlichkeit zu stärken.
Langfristiger Bodenschutz für stabile Ökosysteme
Rolf Werner, Vorsitzender der Düngekalk-Hauptgemeinschaft, unterstrich die Notwendigkeit finanzieller Förderprogramme und fachlicher Informationen, insbesondere für Privatwaldbesitzer. Nur langfristig intakte Böden könnten Extremsituationen wie Starkregen bewältigen und gesunde Bäume fördern. Gezielte Bodenschutzkalkungen seien dabei essenziell, um die Vitalität der Böden zu erhalten.
Über die Düngekalk-Hauptgemeinschaft und den DFWR
Die Düngekalk-Hauptgemeinschaft ist eine Fachabteilung im Bundesverband der Deutschen Kalkindustrie e.V. Sie berät Land- und Forstwirtschaft in Fragen der Kalkanwendung. Der DFWR vertritt etwa zwei Millionen private und öffentliche Waldbesitzer, die rund 11,4 Millionen Hektar Wald in Deutschland nachhaltig bewirtschaften. Gemeinsam setzen sie sich für den Erhalt der Wälder und die Förderung nachhaltiger Forstwirtschaft ein..