
Bauen in Brandenburg soll einfacher werden
Angesichts der angespannten Lage auf dem Wohnungsmarkt plant Brandenburgs Bauminister Detlef Tabbert (BSW) eine Vereinfachung der Bauvorschriften. Er plädiert dafür, Anforderungen und Auflagen auf ein „normales Maß“ zurückzuführen und sich von der bisherigen „preußischen Exaktheit“ zu lösen. Ein Beispiel sei die Wärmedämmung, bei der er eine flexiblere Regelung anstrebt. Als Vorbild dient ihm Hamburg, das bereits eine Entschlackung der Bauordnung umgesetzt hat.
Digitale Bauanträge bis Ende 2025
Ein weiteres Ziel der Landesregierung ist die vollständige Digitalisierung der Bauantragsverfahren. Bis Ende des Jahres sollen alle Baubehörden in Brandenburg digitale Bauanträge nutzen können. Das Online-Verfahren soll den bürokratischen Aufwand reduzieren und Genehmigungsprozesse beschleunigen.
Wohnraumförderung bleibt zentrale Strategie
Die Wohnungsbaukrise in Deutschland hält an, insbesondere in Großstädten steigen die Mieten weiter. Der Zentralverband Deutsches Baugewerbe (ZDB) fordert daher von der Bundesregierung investitionsfreundlichere Rahmenbedingungen für den Wohnungsbau. Brandenburg setzt weiterhin auf staatliche Förderprogramme mit zinslosen Darlehen und Zuschüssen, um bezahlbaren Wohnraum zu schaffen.
Steigende Fördersummen für Neubauprojekte
Im Jahr 2024 förderte das Land Brandenburg 1269 Wohneinheiten mit insgesamt 212 Millionen Euro – ein deutlicher Anstieg im Vergleich zu den 900 geförderten Wohnungen und 176 Millionen Euro im Vorjahr. Etwa 51 Prozent der Fördermittel flossen ins Berliner Umland, 48 Prozent in die ländlichen Regionen Brandenburgs.
Wohnungsbau bleibt eine Herausforderung
Die Landesregierung will die Wohnraumförderung auf hohem Niveau fortsetzen, um den gestiegenen Materialpreisen und Zinsen entgegenzuwirken. Ohne staatliche Unterstützung seien Bauprojekte wirtschaftlich oft nicht mehr realisierbar, so Minister Tabbert. Die hohe Zahl an Förderanträgen zeigt, dass die Nachfrage das zur Verfügung stehende Budget des Landes deutlich übersteigt.