Bau-Marathon am Niederrhein: Bahnprojekt startet

Bau-Marathon am Niederrhein: Bahnprojekt startet

Bau-Marathon am Niederrhein: Bahnprojekt startet

  • Straßenbau
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Am Niederrhein startet die Deutsche Bahn in die entscheidende Phase eines groß angelegten Projekts, das die Strecke von Oberhausen über Emmerich bis in die Niederlande umfassen wird. Ziel ist die Schaffung eines Güterverkehrskorridors von Rotterdam bis Genua, der die Nordsee mit dem Mittelmeer verbindet.

80 Wochen Bauarbeiten mit massiven Einschränkungen

Für Reisende und Pendler bedeutet das Projekt 80 Wochen Einschränkungen. Der rund 73 Kilometer lange Abschnitt wird teilweise oder vollständig gesperrt. In den ersten drei Wochen bis zum 24. November kommt der Zugverkehr auf der Strecke zum Erliegen. Fahrgäste des Nahverkehrs werden auf Ersatzbusse angewiesen sein, während Fernzüge zwischen Köln und den Niederlanden umgeleitet werden und längere Fahrtzeiten in Kauf nehmen müssen.

Beeinträchtigungen für Industrie und Wirtschaft

Die Bauarbeiten wirken sich auch auf die Industrie und Logistik der Region aus. Unternehmen entlang der Strecke können in dieser Zeit keine Güterzüge nutzen und müssen auf alternative Transportlösungen zurückgreifen. Auch nach der Vollsperrung wird die Strecke zunächst nur einspurig befahrbar sein, was zu weiteren Einschränkungen führt.

Einmaliges Bauvorhaben mit großen Herausforderungen

Projektleiter Stefan Ventzke hebt die Einmaligkeit des Bauvorhabens hervor, das die Region vor große logistische Herausforderungen stellt. Wesels Landrat Ingo Brohl (CDU) betont die enormen Auswirkungen auf die Wirtschaft und die Pendler der Region und fordert von der Bahn einen reibungslosen Ersatzverkehr mit Bussen.

Erneuerung der Wesel-Datteln-Kanalbrücke als Herzstück

Im Zentrum des Projekts steht die Erneuerung der Brücke über den Wesel-Datteln-Kanal. Die Bahnbrücke wird nicht nur breiter, sondern auch um 1,5 Meter angehoben, um den größeren Schiffen unter der Brücke die Durchfahrt zu ermöglichen. Um die Anpassungen für den Schienenverkehr sicherzustellen, werden die Gleise auf einer Strecke von drei Kilometern zwischen Voerde und Wesel an das neue Höhenniveau angepasst.

Bild: © Creosoph