
Anhaltende Krise im Wohnungsbau
Ein Ende der seit fast drei Jahren andauernden Krise im deutschen Wohnungsbau ist weiterhin nicht absehbar. Laut der monatlichen Konjunkturerhebung des ifo Instituts klagen inzwischen siebenundfünfzig Prozent der Wohnungsbaufirmen über fehlende Aufträge – ein neuer Höchststand.
Pessimistische Geschäftserwartungen
Die Erwartungen der Unternehmen für die kommenden Monate bleiben mehrheitlich negativ. "Die Krise im Wohnungsbau scheint inzwischen zum Normalzustand geworden zu sein", erklärte Klaus Wohlrabe, Leiter der ifo-Umfragen. Trotz Zinssenkungen der Europäischen Zentralbank habe sich die Lage nicht entspannt. Seit dem Frühjahr 2022 befindet sich die Branche im Abwärtstrend. Nach einem Tiefpunkt vor etwa einem Jahr konnte bislang keine nachhaltige Erholung festgestellt werden.
Indikator im negativen Bereich
Der ifo-Indikator für das Geschäftsklima im Wohnungsbau lag im Januar mit minus dreiundvierzig Komma zwei Punkten erneut tief im negativen Bereich und verschlechterte sich gegenüber dem Vormonat, in dem er bei minus einundvierzig Komma acht lag. Während die Unternehmen ihre aktuelle Lage etwas weniger negativ bewerteten als im Dezember, trübten sich die Geschäftserwartungen weiter ein.
Hoffnung auf vereinfachte Rahmenbedingungen
Olaf Scholz äußerte sich bei einem Besuch des Dämmstoff- und Farbenherstellers Sto im baden-württembergischen Stühlingen optimistisch, dass sich die Rahmenbedingungen für den Wohnungsbau bald verbessern werden. "Die Gesetze sind alle fertig", sagte der SPD-Politiker und signalisierte damit eine baldige Umsetzung geplanter Reformen.