
Bewehrungsstahl: Neue Technologie verspricht 100 Jahre Haltbarkeit
Ein US-amerikanisches Startup hat ein Verfahren entwickelt, das die Lebensdauer von Betonbauwerken erheblich verlängern kann. Durch das Umhüllen von recyceltem Stahl mit einer dünnen Edelstahlhülle wird die Korrosionsanfälligkeit von Bewehrungsstahl deutlich reduziert. Der Schutz vor Rost trägt dazu bei, die Haltbarkeit von Bauwerken wie Brücken auf über 100 Jahre zu steigern – eine Verdreifachung gegenüber herkömmlichem Betonstahl.
Lösung ohne Umstellung im Produktionsprozess
Das Verfahren wurde von ehemaligen Doktoranden des Massachusetts Institute of Technology (MIT) entwickelt. Es lässt sich in bestehende Walzwerksprozesse integrieren, ohne zusätzliche Anpassungen. So kann der korrosionsgeschützte Bewehrungsstahl wie gewohnt gebogen, geschnitten und eingebaut werden. Erste Großprojekte in Kalifornien und Florida nutzen die neue Technologie bereits. Produziert wird aktuell im Werk Billerica in Massachusetts mit einer Jahreskapazität von rund 1.000 Tonnen.
Skalierung und neue Anwendungsbereiche geplant
Allium Engineering, das Unternehmen hinter der Innovation, plant die Errichtung weiterer Produktionsstandorte direkt an Stahlwerken, um die Marktdurchdringung zu beschleunigen. Derzeit liegt der Fokus auf Betonstahl, perspektivisch sollen auch Schienen, Träger und Rohrleitungen mit der Technologie ausgestattet werden. Ziel ist es, Korrosionsschäden an kritischer Infrastruktur langfristig zu vermeiden und dabei gleichzeitig Ressourcen, Emissionen und Sanierungskosten zu senken.
Breites Anwendungspotenzial im Bauwesen
Korrosion zählt weltweit zu den häufigsten Ursachen für Schäden an Infrastrukturbauten. Die neue Technologie bietet eine Lösung für zahlreiche Anwendungsbereiche – von Brücken und Tunneln über Straßen und Industrieanlagen bis hin zu Kraftwerken und Chemiefabriken. Der robuste, langlebige Bewehrungsstahl könnte sich damit als zukunftsweisende Standardlösung im Betonbau etablieren.