
Recyclingbeton mit Rekordanteil von 70 Prozent Rezyklat
Im Rahmen eines innovativen Pilotprojekts an der A62 wurde die unbewirtschaftete Rastanlage Potzberg mit einem besonders umweltfreundlichen Fahrbahnbelag ausgestattet. Dabei bestand der Beton der neuen Decke zu 70 Prozent aus Recyclingmaterial – ein bislang einmaliger Wert im deutschen Straßenbau. Ziel war es, eine ressourcenschonende Bauweise zu erproben, die auch langfristig in größerem Umfang einsetzbar ist.
Hohe Anforderungen an Material und Technik
Die Ausschreibung der Maßnahme legte fest, dass vorhandene Baustoffe vollständig wiedereingesetzt werden sollten. Schotterschichten und Böden wurden nicht ersetzt, sondern durch in-situ-Stabilisierung aufbereitet. Der eingesetzte Beton bestand zu 70 Prozent aus RC-Material Typ 1, ergänzt um 30 Prozent Natursand und einen CO₂-armen Zement vom Typ CEM III/A 42,5 N. Zur Erhöhung der Tragfähigkeit der Bodenschicht wurde zusätzlich zwei Prozent NovoCrete beigemischt.
Sorgfältige Prüfverfahren sichern die Qualität
a Recyclingmaterial oft nicht eindeutig rückverfolgbar ist, lag der Fokus auf umfangreicher Qualitätssicherung. Gemeinsam mit Heidelberg Materials und der MPA Neuwied wurde das Material vor dem Einsatz intensiv geprüft. Ziel war es, die mechanischen Eigenschaften und die Homogenität trotz Rezyklatanteil zu gewährleisten. Der Einbau wurde zusätzlich engmaschig überwacht.
Zukunftsperspektive für ressourcenschonenden Straßenbau
Die bisherigen Ergebnisse der Prüfungen waren durchweg positiv. Auch die gute Zusammenarbeit aller Projektbeteiligten wurde als Schlüssel zum Erfolg hervorgehoben. Nun begleitet die Bundesanstalt für Straßen- und Verkehrswesen (BASt) das Projekt weiter. Sollte sich die Teststrecke auch unter Belastung und Extremwetter bewähren, könnte der Einsatz von Hochrezyklat-Beton im Straßenbau in Zukunft deutlich zunehmen.