CO2-negativer Beton: Pilotprojekt
Ein oberfränkisches Bauunternehmen und ein Berliner Startup produzierten in Kemnath (Oberpfalz) Betonfertigteile mit biogenen Kohlenstoffen im industriellen Maßstab. Grundlage sind regional gewonnene Biomasserückstände, die als gebundener Kohlenstoff in nichttragenden Bauteilen dauerhaft eingebunden werden.
Pilotanwendung und Kennzahlen
Für den Neubau eines firmeneigenen Trainings- und Ausbildungszentrums mit rund 2.500 Quadratmetern Bruttogeschossfläche wurden die Fertigteile im eigenen Werk hergestellt und mit ecoLocked Materials (eLM) versetzt. Pro Kubikmeter kamen 90 Kilogramm eLM zum Einsatz; insgesamt wurden rund 5.300 Kilogramm verarbeitet. Nach Projektauswertung sind damit dauerhaft mehr als 10,68 Tonnen CO2 gebunden und der Material-Fußabdruck um über 60 Prozent reduziert.
Technische Umsetzung und Verfahren
Die Produktion lief zwischen Juli und August 2025 im Serienprozess. Für die technische Machbarkeit wurde eine Zulassung im Einzelfall eingeholt. Die Kombination aus regionalen Rohstoffen und standardisierter Fertigung zielt auf messbare Emissionsreduktionen bei gleichzeitiger Praxistauglichkeit.
Funktionale Effekte im Fertigteilbau
Tests zeigten eine verbesserte Frühfestigkeitsentwicklung. Dadurch lassen sich Abläufe in der Fertigteilproduktion beschleunigen und die Qualitätssicherung im Werk unterstützen – ein Vorteil für projektorientierte Bauunternehmen.
Bedeutung für den Markt
Das Pilotprojekt belegt die industrielle Skalierbarkeit CO2-negativer Betonzuschläge und überführt klimawirksame Lösungen aus der Forschung in den Baualltag. Besonders im Fertigteilbau könnten solche Materialien zur Benchmark werden und Projekte, Ausschreibungen sowie Unternehmensprofile prägen.