Bauen im Bestand: Kommt die Umbau-Pflicht?

Bauen im Bestand: Kommt die Umbau-Pflicht?

Bauen im Bestand: Kommt die Umbau-Pflicht?

  • Politik
  • 3 Min

Auf der Bauministerkonferenz fordern Umwelt- und Bauinitiativen einen Kurswechsel hin zu Umbau, Sanierung und Umnutzung. Hintergrund sind steigende Baukosten, knappe Rohstoffe und der Druck, Klimaziele einzuhalten. Erwartet werden bundesweit einheitliche Regeln, die Verfahren beschleunigen, Planungssicherheit schaffen und Investitionen in den Bestand auslösen.

Forderungen der Verbände

Ein Bündnis aus Deutscher Umwelthilfe, Architects for Future und NABU kritisiert lange Genehmigungen, starren Bestandsschutz sowie Abstands- und Stellplatzpflichten als Hemmnisse. Gefordert werden klare Vorgaben, die Umbau gegenüber Neubau priorisieren, um bezahlbaren Wohnraum zu ermöglichen und Abrisse zu reduzieren.

Umbau als Standard und bundesweiter Rahmen

Best-Practice-Beispiele aus Baden-Württemberg und Niedersachsen zeigen, wie Umbauordnungen Planbarkeit erhöhen. Gefordert wird eine Novelle der Musterbauordnung, die Sanierung und Umbau zum Regelfall macht, eine Genehmigungspflicht für Abrisse etabliert und Themen wie Stadtbegrünung, Entsiegelung und Klimaanpassung verbindlich verankert.

Rolle der Kommunen und Rechtsrahmen

Aus Sicht von Architects for Future müssen Baugesetzbuch, Landesbauordnungen und EPBD zusammen gedacht werden. Kommunen gelten als Schlüsselakteure für aktive Innenentwicklung, die Aktivierung von Leerstand und effizientere Flächennutzung – gestützt durch einheitliche, schnelle Entscheidungswege.

Ökologie und Wohnraum zusammenbringen

Der NABU drängt auf den Erhalt von Grünflächen als Reaktion auf die Klimakrise. Umbaukonzepte sollen Wohnraumschaffung und Naturschutz verbinden; klare Vorgaben werden für die anstehende BauGB-Novelle erwartet.

Signalwirkung für die Branche

Ein Umbau-Turbo würde Bauwirtschaft, Handwerk und Planung neue Marktchancen eröffnen, sofern rasch verlässliche Spielräume geschaffen werden. Die Bauministerkonferenz könnte zum Impulsgeber einer nachhaltigen Bauwende werden.