Unternehmen planen Kurzarbeit und Jobabbau

Unternehmen planen Kurzarbeit und Jobabbau

Unternehmen planen Kurzarbeit und Jobabbau

  • Politik
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Die aktuellen Entwicklungen am deutschen Arbeitsmarkt zeigen eine zunehmende Krise, die vor allem Unternehmen im verarbeitenden Gewerbe betrifft. Eine Umfrage des ifo Instituts offenbart düstere Aussichten, insbesondere im Hinblick auf Kurzarbeit und Arbeitsplatzabbau.

Arbeitsmarkt weiter unter Druck

Das Beschäftigungsbarometer des ifo Instituts fiel im November 2023 auf 93,4 Punkte, den niedrigsten Stand seit Sommer 2020. Trotz eines leichten Rückgangs von nur 0,2 Punkten markiert dies das sechste Minus in Folge. „Immer mehr Unternehmen stoppen Neueinstellungen und denken über Arbeitsplatzabbau nach“, so Klaus Wohlrabe, Leiter der ifo-Umfragen.

Industrie und Handel besonders betroffen

Vor allem im verarbeitenden Gewerbe wird die Krise deutlich. Viele Unternehmen reagieren mit einer Kombination aus Kurzarbeit und Stellenabbau. Auch im Handel wird zunehmend über Arbeitsplatzreduktionen nachgedacht. Anders sieht es im Dienstleistungssektor aus, wo nach langem Stellenaufbau nun eine eher stabile Entwicklung erwartet wird. Der Bau zeigt bislang kaum Veränderungen.

Deutlicher Anstieg bei der Kurzarbeit

In der Industrie wächst die Bedeutung der Kurzarbeit. Laut ifo setzten im November 17,8 Prozent der befragten Unternehmen auf dieses Instrument – ein Anstieg gegenüber den 14,3 Prozent im August. Für die kommenden drei Monate erwarten sogar 28 Prozent der Firmen Kurzarbeit, ein deutlicher Sprung im Vergleich zu 23 Prozent im August. Diese Erwartungen sind zwar oft höher als die später realisierten Werte, dennoch deutet der Anstieg auf eine negative Entwicklung hin.

Kurzarbeit auf niedrigem Niveau im historischen Vergleich

Verglichen mit früheren Krisen bleibt die aktuelle Kurzarbeit moderat. Während der Hochphase der Corona-Pandemie nutzten im Frühjahr 2020 etwa 59 Prozent der Industriefirmen dieses Instrument. Heute sind vor allem die Metallerzeugung (41,7 Prozent), die Möbelherstellung (33,7 Prozent) und die Autobranche (27,2 Prozent) betroffen. Die Chemiebranche bleibt hingegen weitgehend verschont.

Prozentwerte und deren Bedeutung

Die genannten Prozentwerte beziehen sich auf den Anteil der Unternehmen, die Kurzarbeit anwenden. Dabei ist zu beachten, dass oft nur ein Teil der Belegschaft betroffen ist, sodass der tatsächliche Anteil der Beschäftigten in Kurzarbeit erheblich geringer ausfällt.