Stellplatzpflicht verteuert Neubauten um zehn Prozent

Stellplatzpflicht verteuert Neubauten um zehn Prozent

Stellplatzpflicht verteuert Neubauten um zehn Prozent

  • Hochbau
  • 4 Min

In Deutschland ist das Bauen von Wohnhäusern und Immobilien eine kostspielige Angelegenheit. Hohe Materialkosten, ein Mangel an Fachkräften und zahlreiche Baunormen und Vorschriften tragen zu den hohen Baukosten bei. Besonders herausstechend sind die Stellplatzverordnungen, die Bauherren dazu zwingen, Parkplätze für Autos zu schaffen, unabhängig davon, ob die zukünftigen Bewohner diese wirklich benötigen. Eine neue Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) zeigt, dass dies die Preise für Neubauwohnungen mit Tiefgaragen um etwa zehn Prozent in die Höhe treibt.
 

Ungerechte Vorschriften ohne Rücksicht auf den tatsächlichen Bedarf

Der Bedarf an Stellplätzen variiert erheblich in Deutschland. Ein durchschnittlicher Haushalt in einer Großstadt besitzt im Durchschnitt 0,8 Autos, während es auf dem Land 1,6 PKW pro Haushalt sind. Die kommunalen Stellplatzverordnungen berücksichtigen jedoch in der Regel nicht diesen unterschiedlichen Bedarf. Beispielsweise muss in München für jede Wohnung in einem Mehrfamilienhaus ein Stellplatz gebaut werden, unabhängig von der Wohnungsgröße und der Anzahl der Bewohner. Auch die Lage der Wohnung oder die tatsächliche Notwendigkeit eines Autos spielen oft keine Rolle.
 

Die Auswirkungen: Verschwendung von Flächen und Erschwernisse beim Wohnungsbau

Die starren Vorschriften für Stellplätze führen zu höheren Baukosten, komplexeren Bauprojekten und verschwenden wertvollen Raum. Sie erschweren auch vielen Menschen den Zugang zu eigenen Wohnungen. IW-Ökonom Philipp Deschermeier, Autor der Studie, betont, dass die Kommunen ihre Vorschriften an den tatsächlichen Bedürfnissen orientieren sollten. Die derzeitige rigide Vorschriftenflut sei für niemanden von Vorteil.