
Schultererkrankung – Neue Berufskrankheit im Baugewerbe
Schwere körperliche Arbeit in der Bauwirtschaft hat oft langfristige gesundheitliche Folgen. Besonders betroffen sind Handwerksberufe, die mit schweren Lasten und Arbeiten über Kopf verbunden sind. Maurer, Maler, Dachdecker und Trockenbauer können künftig die langjährige Belastung der Rotatorenmanschette offiziell als Berufskrankheit anerkennen lassen. Um Schultererkrankungen vorzubeugen, wird ein kostenloses Präventionsprogramm angeboten, das medizinische Therapie, ergonomische Schulung sowie eine Kostenübernahme inklusive Lohnfortzahlung umfasst.
Langfristige Belastung der Schulter offiziell anerkannt
Arbeiten im Baugewerbe erfordern oft hohe körperliche Belastung. Insbesondere Maurer, Maler, Dachdecker und Trockenbauer leiden unter den dauerhaften Beanspruchungen der Schulter. Die Rotatorenmanschette, ein Komplex aus Muskeln und Sehnen, stabilisiert das Schultergelenk und ist durch einseitige Belastungen besonders anfällig für Schäden. Diese können zu Schmerzen, Kraftverlust und Bewegungseinschränkungen führen.
Die langfristige Beanspruchung der Rotatorenmanschette wird nun offiziell als Berufskrankheit anerkannt. Ab dem 1. April 2025 tritt eine Änderung in der Berufskrankheiten-Verordnung (BKV) in Kraft. Damit folgt die Bundesregierung der Empfehlung des Ärztlichen Sachverständigenbeirats Berufskrankheiten beim Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS).
Neues Präventionsprogramm gegen Schultererkrankungen
Um dem steigenden Risiko entgegenzuwirken, bietet die Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft (BG Bau) ein speziell entwickeltes Präventionsprogramm an. Das sogenannte Schulterkolleg kombiniert medizinische Therapie mit ergonomischen Schulungen, um die Belastung zu reduzieren und die körperliche Fitness langfristig zu verbessern.
Das dreiwöchige Programm ist kostenfrei und wird in Zusammenarbeit mit berufsgenossenschaftlichen Präventionszentren durchgeführt. Die BG Bau übernimmt nicht nur die Behandlungskosten, sondern erstattet auch Fahrt- und Unterbringungskosten. Arbeitgeber werden finanziell entlastet, da das Arbeitsentgelt der teilnehmenden Beschäftigten erstattet wird.
Wachsende Bedeutung von Prävention im Baugewerbe
Die Erweiterung der Berufskrankheiten-Liste zeigt, dass körperliche Belastungen im Bauhandwerk langfristige gesundheitliche Folgen haben können. Präventive Maßnahmen wie das Schulterkolleg der BG Bau gewinnen daher an Bedeutung. Der Schutz der Gesundheit von Bauarbeitern bleibt ein zentrales Anliegen, um ihre langfristige Arbeits- und Leistungsfähigkeit sicherzustellen.