
Heizungsmodernisierung stockt: Neue Impulse gefordert
Obwohl das Interesse an nachhaltigen Heizlösungen wächst, kommt die Modernisierung vieler Heizsysteme nicht voran. Besonders Wärmepumpen und Hybridheizungen stehen hoch im Kurs, doch hohe Kosten, unklare Vorschriften und mangelnde Planungssicherheit bremsen Hausbesitzer aus. Eine aktuelle Umfrage zeigt, dass sich viele Eigentümer eine langfristige gesetzliche Planung wünschen. Zudem spielt das Fachhandwerk eine entscheidende Rolle, da die Mehrheit der Modernisierungswilligen auf die Beratung von Fachbetrieben setzt. Politik und Bauwirtschaft stehen in der Verantwortung, den Sanierungsstau zu lösen.
Hausbesitzer zögern wegen Unsicherheiten und Kosten
Die Modernisierung von Heizsystemen bleibt eine Herausforderung. Eine aktuelle Forsa-Umfrage im Auftrag der Wirtschaftsvereinigung Gebäude und Energie (VdZ) zeigt: Viele Eigentümer wünschen sich verlässliche Planungssicherheit und mehr Informationen zu effizienten Heizlösungen. Von den rund 21,5 Millionen Heizungsanlagen in Deutschland gilt etwa die Hälfte als veraltet. Trotzdem planen nur 15 Prozent der befragten Eigentümer in den nächsten drei Jahren eine Modernisierung. Hauptgründe für das Zögern sind funktionierende Altanlagen, hohe Anschaffungskosten und unklare gesetzliche Vorgaben. 72 Prozent der Hausbesitzer fordern daher eine stabile gesetzliche Grundlage, um ihre Investitionen besser planen zu können.
Fachhandwerk als zentraler Ansprechpartner
Die Mehrheit der Hausbesitzer vertraut bei der Heizungsmodernisierung auf das Fachhandwerk. Laut Umfrage orientieren sich 83 Prozent der Befragten an den Empfehlungen von Installateuren und Heizungsbauern. Verbraucherzentralen und Stadtwerke spielen mit einem Anteil von 16 bzw. 12 Prozent hingegen eine untergeordnete Rolle. Dies zeigt, dass Handwerksbetriebe eine Schlüsselrolle einnehmen, wenn es darum geht, effiziente Heizlösungen zu vermitteln und moderne Technologien zu etablieren.
Wärmepumpen und Hybridheizungen im Fokus
Wenn Heizsysteme modernisiert werden, stehen umweltfreundliche Technologien besonders im Vordergrund. 74 Prozent der Modernisierungswilligen ziehen eine Wärmepumpe in Betracht, während 49 Prozent Hybridheizungen als Alternative sehen. Trotz dieser positiven Entwicklung bleibt die Wirtschaftlichkeit ein entscheidender Faktor: Viele Hausbesitzer warten auf staatliche Förderungen oder klar definierte Rahmenbedingungen, bevor sie in neue Technik investieren.
Politische Klarheit und Fachhandwerk als Schlüssel zur Wärmewende
Damit die Modernisierungsrate steigt, sind klare politische Weichenstellungen erforderlich. Die Bauwirtschaft und das Fachhandwerk können hier entscheidend mitwirken – sowohl durch umfassende Aufklärung als auch durch passgenaue Angebote. Die derzeitige Zurückhaltung der Eigentümer darf nicht zur Innovationsbremse werden. Stattdessen sollten wirtschaftliche und effiziente Lösungen in den Vordergrund rücken, um die Wärmewende erfolgreich voranzutreiben und den Sanierungsstau nachhaltig aufzulösen.