EU-Entwurf kontraproduktiv in der Energiewende

EU-Entwurf kontraproduktiv in der Energiewende

EU-Entwurf kontraproduktiv in der Energiewende

  • Nachhaltigkeit
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Die EU entwickelt Pläne, Holz nicht länger als Rohstoff für erneuerbare Energien vorzusehen. Daher haben sich 550 Personen verschiedener Interessensgruppen mittels Unterschriftensammelaktion zusammengetan. Sie fordern nun einzelne Mitglieder des EU Parlaments auf, sich für nachhaltige Waldwirtschaft sowie energetische und nachhaltige Holznutzung bei der Überarbeitung der Erneuerbaren Energien Richtlinie (RED III) zu engagieren. Mit ihrem Schreiben bemängeln sie die aktuellen Vorschläge des Umweltausschusses, welches ihrer Meinung nach zweckwidrig für den Umstieg auf erneuerbare Energien.

Als Hauptvorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Waldbesitzerverbände erklärt Frau Dr. Irene Seling: „Für die Waldbesitzenden ist es essentiell, dass Holz aus der Waldpflege weiterhin zur energetischen Nutzung verkauft werden kann und damit den Waldumbau mitfinanziert. Nur so können wir Durchforstungs- und Waldrestholz optimal verwerten und damit die Klimaanpassung unserer Wälder finanzieren.“ Mithilfe des Entwurfs RED III umgeht die EU ihre fehlende Gesetzgebungskompetenz und setzt stattdessen Kriterien für die Bewirtschaftung von Wäldern. Weiter mahnt Frau Dr, Seling: „Statt die Waldbewirtschaftung und Holzverwendung zu Tode zu reglementieren, sollte die EU lieber alles daransetzen, dass wir den Umstieg zur Bioökonomie schaffen und mehr Holz für den Ersatz fossiler Rohstoffe genutzt werden kann.“ Auch der FVH hat Kritik zu äußern. „Wir haben kein Verständnis dafür, dass Atomkraft und Gas von der EU den Nachhaltigkeitsstempel bekommen, unsere größte heimische erneuerbare Energieform aber in Frage gestellt wird,“ betont der Geschäftsführer des Fachverbandes Holzenergie (FVH), Gerolf Bücheler. Ihm zufolge ist der Entwurf ein Weg, die Nutzung Erneuerbarer Energien zu verhindern.

Zudem enthält der strittige Entwurf eine gesetzliche Pflicht zur Kaskadennutzung von Holz. Hierbei handelt es sich um die mehrfache und mehrstufige Nutzung einer Resource, wie Holz. Holz, welches für den Hausbau eingesetzt wurde, kann nach der Aufbereitung noch als Material für Möbel dienen und zuletzt auch als Baustoff von Sperrholzplatten. Frau Dr. Seling zufolge haben alle Marktteilnehmer ohnehin ein Interesse an einer Mehrfachnutzung von Holz. Weiter untermalt sie: „Mit einem gesetzlichen Kaskadenzwang würde ein Bürokratie-, Kontroll- und Umsetzungsmonster entstehen.“