Deutscher Architekt*innentag 2023: Veränderung ist möglich

Deutscher Architekt*innentag 2023: Veränderung ist möglich

Deutscher Architekt*innentag 2023: Veränderung ist möglich

  • Hochbau
  • 4 Min

Am 29. September 2023 versammelten sich mehr als 1000 Fachleute aus den Bereichen Architektur, Landschaftsarchitektur, Innenarchitektur und Stadtplanung im bcc Berlin Congress Center, um die Herausforderungen der Bauwende zu erörtern. Unter dem Motto "Just do it!" betonte die dänische Architektin Camilla van Deurs, eine Keynote-Speakerin und politische Beraterin aus Kopenhagen, die Notwendigkeit, neue Ideen voranzutreiben und Tempo zu machen.
 

Kluge Transformationsgestaltung für die Bauwende

Die Politökonomin Prof. Dr. Maja Göpel eröffnete das Event und plädierte für kluge Transformationsgestaltung, um Flächenkonkurrenz und Multigewinnstrategien entgegenzuwirken. Dr. Rolf Bösinger, Staatssekretär im Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen, präsentierte Ergebnisse des Wohngipfels und lobte die Zusammenarbeit mit Architekten- und Ingenieurkammern für mehr Experimente im Wohnungsbau. Architekt Christoph Ingenhoven teilte seine Erfahrungen und betonte, dass es nicht immer schwierig sein muss, Bauherren für nachhaltige Lösungen zu begeistern.
 

Bundesminister Habeck betont die gesellschaftliche Dimension

Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz, Dr. Robert Habeck, hielt eine Grundsatzrede zur Bauwende und betonte die gesellschaftliche Dimension von Architektur und Stadtplanung. Nachhaltiges Wachstum sei durch klimaneutrale Energieformen, kluge Materialwahl, Gebäuderecycling und Kreislaufwirtschaft möglich - und weniger Bürokratie, so der Vizekanzler.
 

Diskussionen zu sieben Themenräumen und 14 Panels

Die Veranstaltung umfasste sieben Themenräume und 14 Panels, bei denen über 60 Referenten aus verschiedenen Planungsbereichen das Stadt-Land-Kontinuum, Quartiere, Umbaukultur, Kreislaufwirtschaft, Baustoffe, neue Lösungswege für die Verknüpfung von High- und Low-Tech-Ansätzen und eine neue Ästhetik beim Wiederverwenden von Material diskutierten.
 

Abschlusspodium zieht Schlussfolgerungen

Das Abschlusspodium fasste die vielschichtigen Themen des Tages zusammen und leitete konkrete Handlungsempfehlungen und politische Forderungen ab. Prof. Dr. Werner Sobek, Architekt und Ingenieur, mahnte, die Ursachen von Fehlentwicklungen anzugehen. Der Pritzker-Preisträger und Architekt Diébédo Francis Kéré ermutigte die Gäste, mutiger zu sein, da Architektur ein Schlüssel zur Verwirklichung gesellschaftlicher Träume sei.

Andrea Gebhard, Präsidentin der Bundesarchitektenkammer, zeigte sich inspiriert von den Diskussionen des Tages und betonte die Möglichkeit der Veränderung. Sie forderte dazu auf, ökologische Fragen in einer ganzheitlichen Baukultur umzusetzen und produktive Risikogemeinschaften zu bilden, um die Bauwende voranzutreiben.