Zweite Förderphase für Forschungsverbund zum 3D-Druck im Bauwesen

Zweite Förderphase für Forschungsverbund zum 3D-Druck im Bauwesen

Zweite Förderphase für Forschungsverbund zum 3D-Druck im Bauwesen

  • Nachhaltigkeit
  • 6 Min

Die Bauindustrie steht vor großen Herausforderungen, darunter ineffiziente Materialnutzung, hohe Umweltauswirkungen und stagnierende Produktivität. Mit Blick auf die wachsende Weltbevölkerung und den steigenden Bedarf an Wohnraum stellt sich die Frage: Wie kann mehr Wohnraum und Infrastruktur mit weniger Material und geringeren Emissionen geschaffen werden? Der Sonderforschungsbereich TRR 277 "Additive Manufacturing in Construction" (AMC) der TU Braunschweig und TU München erforscht diese Fragestellung. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft hat die Förderung des Projekts zur Erforschung des 3D-Drucks im Bauwesen um weitere vier Jahre verlängert.

 

Innovationen für eine nachhaltige Zukunft im Bauwesen


Die Fortsetzung dieses DFG-geförderten Sonderforschungsbereichs markiert einen wichtigen Schritt in Richtung einer innovativen und nachhaltigen Zukunft für das Bauwesen. Die Forschungsgruppe setzt Standards in der bautechnologischen Exzellenz und gestaltet aktiv die Transformation der Bauindustrie durch fortschrittliche 3D-Drucktechnologien. Die Zusammenarbeit zwischen beiden Universitäten vertieft nicht nur die transregionale, interdisziplinäre Forschung, sondern fördert auch den Wissens- und Technologietransfer.

 

3D-Druck als Schlüsseltechnologie für das Bauwesen


Der 3D-Druck, auch als additive Fertigung bekannt, ist eine entscheidende digitale Schlüsseltechnologie für das Bauwesen. Diese Technologie ermöglicht nicht nur den schichtweisen Aufbau von Bauteilen in dreidimensionaler Form, sondern integriert nahtlos Material und Herstellungsprozess. Dies eröffnet neue Wege für produktive und umweltverträgliche Bauweisen. Der Sprecher des Sonderforschungsbereichs, Professor Harald Kloft von der TU Braunschweig, betont die Bedeutung des 3D-Drucks im Bauwesen und die Notwendigkeit, das Bauen grundlegend neu zu denken.

 

Die zweite Förderperiode: Chancen für große Veränderungen


In den ersten vier Jahren des Forschungsverbunds haben die Wissenschaftler bereits die Grundlagen geschaffen, um den 3D-Druck im Baugewerbe in großem Maßstab anzuwenden. In der zweiten Förderperiode, mit dem Titel "The opportunity of large impact", werden die Forschungsaktivitäten erweitert. Besonderes Augenmerk liegt auf dem Betonbau, wo es darum geht, Bauteilmassen zu reduzieren und energie- und emissionsarme Bindemittel herzustellen. Zusätzlich wird Lehm als erdbasiertes Material in die Forschung integriert, was neue Möglichkeiten im landschaftlichen Infrastrukturbau eröffnet. Ein weiteres Ziel ist die Quantifizierung und Optimierung der ökologischen Aspekte des 3D-Drucks durch analytische Ökobilanzverfahren.

 

Eine skalierbare Technologie mit großem Potenzial


Die additive Fertigung ist eine skalierbare Technologie mit globalem Wirkungspotenzial, die effizientere, nachhaltigere und individuell angepasste Bauwerke ermöglicht. Die Forschungsergebnisse des Sonderforschungsbereichs AMC haben das Potenzial, die Baubranche grundlegend zu verändern. Das Ziel ist, durch 3D-Drucktechnologien die Anforderungen an Wirtschaftlichkeit und Umweltschutz zu vereinen und das Bauen produktiver, umweltfreundlicher und kostengünstiger zu gestalten.

 

Über den Sonderforschungsbereich AMC


Der von der DFG geförderte Sonderforschungsbereich TRR 277 "Additive Manufacturing in Construction" (AMC) der TU Braunschweig und TU München hat das Ziel, die Transformation des Bauwesens in eine digitale und nachhaltige Zukunft wesentlich mitzugestalten. Im Fokus steht die Nutzung der 3D-Drucktechnologie (Additive Fertigung), um ressourcenschonende, emissionsarme und wirtschaftliche Bauweisen zu entwickeln. Wissenschaftler aus den Bereichen Bauwesen und Maschinenbau untersuchen ganzheitlich Fragen zu Werkstoffen, Verfahrenstechnik, digitaler Prozesssteuerung, Modellierung, Design und Konstruktion.