Wohnungsmangel verschärft Wirtschaftskrise

Wohnungsmangel verschärft Wirtschaftskrise

Wohnungsmangel verschärft Wirtschaftskrise

  • Politik
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Der Wohnungsbau in Deutschland stagniert. Ursachen sind vor allem hohe Baukosten, bürokratische Hürden und fehlendes Bauland. Nach Einschätzung des Pestel-Instituts fehlen allein in Westdeutschland rund 1,2 Millionen Wohnungen. Der Wohnungsmangel wirkt sich inzwischen deutlich auf die gesamtwirtschaftliche Entwicklung aus, da er den ohnehin bestehenden Arbeitskräftemangel verschärft. Während die Bauindustrie und Fachleute ohne eine umfassende staatliche Förderung keine Trendwende erwarten, äußerte sich Bauministerin Verena Hubertz (SPD) bei der Eröffnung der Immobilienmesse Expo Real in München optimistischer.

Folgen für Arbeitsmarkt und Wirtschaft

Nach Analyse des Instituts hemmt die Wohnungsnot die Flexibilität am Arbeitsmarkt. Viele Menschen könnten nicht mehr umziehen, um offene Stellen in anderen Regionen anzunehmen. Damit werde die wirtschaftliche Entwicklung unmittelbar an die Lösung der Wohnungsfrage gekoppelt.

Deutlich höhere Defizite als bisher angenommen

Die Zahl der fehlenden Wohnungen liegt weit über bisherigen Schätzungen. Grundlage der Berechnung ist, dass Wohnungen, die länger als ein Jahr leer stehen, nicht mehr zum Markt gezählt werden. Auf dieser Basis beläuft sich die Lücke allein in den alten Bundesländern auf 1,2 Millionen Wohnungen. Auftraggeber der Studie war die Münchner Messegesellschaft.

Hohe Leerstandsquoten und ungenutzter Wohnraum

Die Untersuchung zeigt zudem, dass die Leerstandsquote in vielen Landkreisen über fünf Prozent liegt. Gründe sind unter anderem Zurückhaltung von Eigentümern, die Mietverhältnisse scheuen, sowie eine ineffiziente Wohnraumnutzung. Rund zwei Millionen Single-Haushalte leben in Wohnungen mit mehr als 100 Quadratmetern Fläche, die für eine Person überdimensioniert sind.