Ifo-Index fällt überraschend - Zweifel an Konjunkturerholung

Ifo-Index fällt überraschend - Zweifel an Konjunkturerholung

Ifo-Index fällt überraschend - Zweifel an Konjunkturerholung

  • Politik
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Der Ifo-Index fällt im November unerwartet um 0,3 auf 88,1 Punkte, entgegen Analystenerwartungen eines leichten Anstiegs. Laut Institut zweifeln Unternehmen an einer baldigen Erholung; der Rückgang beruht vor allem auf schlechteren Geschäftserwartungen.

Zweifel an Investitionsimpulsen

Ökonomen verweisen darauf, dass staatliche Milliardenausgaben offenbar nur begrenzt zusätzliche Investitionen auslösen. Es wird kritisiert, ein Teil der Mittel fließe nicht in Infrastruktur oder Verteidigung, wodurch ein spürbarer Konjunkturimpuls ausbleibe.

Branchenbild

Die aktuelle Lage wird von den rund 9.000 befragten Unternehmen etwas positiver als im Vormonat eingeschätzt. Dienstleister melden eine Aufhellung, deutlich auch im Tourismus. Im Handel und in der Bauwirtschaft trübt sich die Stimmung ein; am Bau bleibt schwache Nachfrage der Engpass.
Industrie unter Druck
In der Industrie erhalten die Erwartungen einen deutlichen Dämpfer; stagnierende Auftragseingänge belasten. Fachleute betonen, ohne das geplante Schuldenpaket wären die Wachstumsprognosen für das kommende Jahr noch schwächer.

Makrolage, Außenhandel und Konsum

Die Wirtschaft schrumpfte in den vergangenen zwei Jahren; für 2025 wird höchstens Mini-Wachstum erwartet. Belastend wirken erhöhte US-Zölle und schwächeres Chinageschäft, etwa durch Konkurrenz bei Elektroautos. Gestiegene Preise dämpfen den privaten Konsum, viele Verbraucher planen Einsparungen im Weihnachtsgeschäft.

Ausblick

Die Bundesbank hält zum Jahresende eine leichte Erholung für möglich. Für 2026 rechnen Institute, Banken und Regierung zwar mit bis zu einem Prozent Wachstum, in den Unternehmen dominiert jedoch weiterhin Stagnationsstimmung.