Geothermie wenig bekannt – großes Akzeptanzpotenzial
Im Forschungsprojekt EASyQuart-Plus hat die Universität Leipzig den Wissensstand und die Akzeptanz der Oberflächennahen Geothermie in der Bevölkerung erhoben. Untersucht wurde die Wahrnehmung einer Technologie, die bis etwa 400 Meter Tiefe Wärme zum Heizen und Kühlen nutzbar macht.
Ergebnisse der Befragung
Erneuerbare Energien werden überwiegend positiv bewertet, Geothermie rangiert jedoch hinter Solar- und Windkraft. Fundiertes Wissen ist selten; Risiken der Tiefen Geothermie werden teils fälschlich auf die Oberflächennahe übertragen. Positives Bild von Wärmepumpen korreliert mit höherer Zustimmung zur Geothermie, soziodemografische Merkmale spielen eine untergeordnete Rolle.
Chancen und Hürden
Als Stärken werden regionale Verfügbarkeit, Grundlastfähigkeit und Unabhängigkeit von fossilen Energien genannt. Hemmnisse sind hohe Investitionskosten und bauliche Anforderungen. Die Studie sieht Informationsarbeit als zentralen Hebel zur Erhöhung der Akzeptanz.
Kommunikation und Formate
Auf Basis der Befunde entwickelt das Teilprojekt Kommunikationsangebote, die unterirdische Prozesse anschaulich machen. Geplant sind 3D-Visualisierungen und Virtual-Reality-Anwendungen für Fachpublikum und Bürgerinnen und Bürger.
Projektkontext EASyQuart-Plus
EASyQuart-Plus optimiert Planung und Betrieb geothermischer Heiz- und Kühlsysteme in Stadtquartieren. Digitale Modelle koppeln Untergrund, Versorgungsnetz und Gebäudetechnik bis hin zu digitalen Zwillingen von Erdwärmesondensystemen. Laufzeit ist Januar 2024 bis Dezember 2026, das Projekt wird mit 2,2 Millionen Euro vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie gefördert. Beteiligt sind HTWK Leipzig (Koordination), Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung, Universität Leipzig sowie Praxispartner, darunter geoENERGIE Konzept, heatbeat engineering und die Weishaupt Gruppe mit BauGrund Süd. Messdaten vom Standort Schkeuditz dienen der Validierung und Übertragbarkeit.