VDMA Gebäudetechnik fordert GEG-Novelle

VDMA Gebäudetechnik fordert GEG-Novelle

VDMA Gebäudetechnik fordert GEG-Novelle

  • Politik
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Die Diskussion über eine mögliche Novelle des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) sorgt in Unternehmen und Immobilienwirtschaft für Unsicherheit. Angesichts schwacher Konjunktur, rückläufiger Sanierungen und stockender Neubautätigkeit warnt das VDMA Forum Gebäudetechnik vor kurzfristigem Aktionismus. Eine erfolgreiche Neuausrichtung könne der Branche zwar Auftrieb geben, bewährte Regelungen müssten jedoch unbedingt erhalten bleiben.

Bedeutung bewährter Vorschriften für den Gebäudebetrieb

Besonders praxisrelevante Vorgaben wie der hydraulische Abgleich, die Heizungsoptimierung, die Klima- und Lüftungstechnik sowie die Gebäudeautomation gelten als unverzichtbar. Sie tragen nach Einschätzung des VDMA entscheidend zur Energieeffizienz und zum Klimaschutz bei und seien zudem wirtschaftlich attraktiv durch kurze Amortisationszeiten. Ergänzend sollten künftig bislang ungenutzte Effizienzpotenziale, etwa im Bereich Sanitär- und Installationstechnik, systematisch berücksichtigt werden. Studien belegen, dass durch moderne Systeme der Warmwasserverbrauch und damit auch der Energiebedarf deutlich reduziert werden könnten.

Umsetzung der europäischen Gebäuderichtlinie bis 2026

Parallel zur GEG-Novelle steht die Umsetzung der europäischen Gebäuderichtlinie (EPBD) in nationales Recht an. Sie bringt neue Sanierungspflichten für Nichtwohngebäude, Anforderungen an Innenraumparameter sowie Betreiberpflichten für Gebäudeautomation und Lüftungstechnik. Zudem wird mit dem „Zero-Emission Building“ ein neuer Standard eingeführt. Nach Einschätzung des VDMA sind fristgerechte Umsetzung und Novellierung entscheidend, um Planungs- und Investitionssicherheit herzustellen und die Klimaziele im Gebäudesektor zu erreichen. Wassergeführte Systeme für Raumbeheizung und -kühlung gelten dabei als Schlüsselfaktor, da sie Emissionen senken, Komfort sichern und langlebig sowie nachrüstbar sind.

Nachhaltigkeit ganzheitlich denken

Der Verband betont, dass Nachhaltigkeit nicht allein auf Energieeffizienz und CO₂-Reduktion reduziert werden dürfe. Vielmehr sei ein Lebenszyklusansatz notwendig, der Bau, Betrieb, Sanierung und Rückbau gleichermaßen umfasst. Dazu gehören auch Aspekte wie Gesundheit, Sicherheit, Barrierefreiheit, Trinkwasserqualität, gute Raumluft, Klimaanpassung und digitale Steuerung.

Zentrale Forderungen des VDMA Gebäudetechnik

●    Erhalt und Absicherung bewährter GEG-Regelungen, die für einen effizienten, sicheren und zukunftsfähigen Gebäudebetrieb unverzichtbar sind.

●    Fristgerechte Umsetzung der europäischen Gebäuderichtlinie (EPBD) bis Mai 2026.

●    Technologieoffene, verlässliche und langfristige Rahmenbedingungen zur Auslösung von Investitionen und Sicherstellung von Planungssicherheit.

Klarer Kurs für eine zukunftsfähige Gebäudetechnik

Das VDMA Forum Gebäudetechnik sieht die Bau- und Sanierungswende nur dann als erreichbar an, wenn Politik und Wirtschaft gemeinsam einen klaren und stabilen Kurs verfolgen. Eine ruhige und durchdachte Gesetzgebung, die den Gebäudebetrieb in seiner ganzen Breite berücksichtigt, sei unverzichtbar, um die Potenziale der Gebäudetechnik auszuschöpfen und den Sektor zukunftsfähig zu machen.