
Studie: Was 10 Jahre Digitalisierung zeigen
Die zehnte Ausgabe der Digitalisierungsstudie des Zentralen Immobilien Ausschuss (ZIA) und EY Parthenon zeigt, dass die Branche in den vergangenen Jahren wichtige Fortschritte gemacht hat. Die Entwicklung reicht von Pilotprojekten über die Einführung digitaler Standards bis hin zum zunehmenden Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI).
Kernergebnisse 2025
● 90 Prozent der Befragten betrachten KI als zentrale Zukunftstechnologie für die nächsten fünf Jahre.
● 62 Prozent investieren 1–5 Prozent ihres Umsatzes in Digitalisierung, nur 9 Prozent investieren mehr als 20 Prozent.
● Fehlende personelle Ressourcen (79 Prozent), unzureichende Datenqualität (68 Prozent) sowie veraltete Systeme und hohe Kosten gelten weiterhin als die größten Hemmnisse.
● 82 Prozent setzen auf Cloud-Lösungen, jedoch bleibt die fehlende Systemintegration eine wesentliche Herausforderung.
Fokus auf Data Lifecycle Management
Das Schwerpunktthema 2025 ist das Data Lifecycle Management (DLM). Darunter wird der ganzheitliche Umgang mit Daten über den gesamten Lebenszyklus einer Immobilie verstanden – von der Planung über Bau und Betrieb bis hin zur Veräußerung. Ziel ist es, Daten strukturiert zu erfassen, effizient nutzbar zu machen und für fundierte Entscheidungen bereitzustellen.
71 Prozent der befragten Unternehmen bewerten DLM als relevant, 61 Prozent wollen es in ihre Strategien integrieren. Gleichzeitig befindet sich die Umsetzung erst am Anfang.
Herausforderungen und Strukturen
Als zentrale Hürden werden hohe Kosten (70 Prozent), technologische Einschränkungen (66 Prozent) und Fachkräftemangel (62 Prozent) genannt. Viele Unternehmen verfolgen zwar das Ziel einer hundertprozentigen Datenqualität, in der Praxis reichen jedoch häufig geringere Werte aus. Dadurch entstehen ineffiziente Prozesse und Datenmüll.
Mehr als die Hälfte der Unternehmen verfügt über Abteilungen für Datenmanagement, doch nur etwas mehr als ein Drittel überprüft regelmäßig die bestehenden Praktiken im Rahmen eines DLM.
Bedeutung für Wettbewerbsfähigkeit
Die Studie kommt zu dem Schluss, dass Daten eine Schlüsselressource darstellen. Ohne professionelles Datenmanagement verlieren Unternehmen Effizienz, Transparenz und letztlich Wettbewerbsfähigkeit. Daher gilt eine schrittweise, aber konsequente Professionalisierung des Datenmanagements als entscheidend.
Der ZIA hebt hervor, dass die Branche den eingeschlagenen Weg weitergehen müsse. Während manche Unternehmen erste Schritte noch wagen, gilt es für andere, bestehende Erfahrungen auszubauen, neue Technologien zu nutzen und Prozesse im Regelbetrieb zu verankern. Jeder digitale Fortschritt, jede verbesserte Schnittstelle und jede Professionalisierung im Datenmanagement wird als Beitrag zur Zukunftsfähigkeit bewertet.