E-Rechnung am Bau: Massive Umsetzungsdefizite
Seit 1. Januar 2025 ist die elektronische Rechnungsstellung in Deutschland verpflichtend; Übergangsregeln gelten bis 2027. Eine aktuelle, von Sage beauftragte Studie zeigt: Trotz wachsender Bekanntheit fühlt sich rund ein Viertel der Unternehmen noch nicht ausreichend vorbereitet – besonders in baunahen Branchen mit vielen projektbezogenen Belegen.
Hürden und Unterstützungsbedarf
Technische Komplexität, unterschiedliche Datenstandards und unklare Vorgaben bremsen die Umsetzung. 52 Prozent der Unternehmen fordern finanzielle Hilfen, 48 Prozent wünschen Schritt-für-Schritt-Leitfäden; rund ein Drittel spricht sich für harmonisierte europäische Standards aus.
Effizienz- und Liquiditätsvorteile
Die Studie beziffert Einsparpotenziale auf bis zu fünf Arbeitsstunden pro Woche und etwa 13.500 Euro pro Jahr – durch automatisierte Abläufe, weniger Fehler und schnellere Zahlungsflüsse. Die Zahlungsdauer verkürzt sich demnach durchschnittlich um vier Tage, verspätete Zahlungen sinken um rund 20 Prozent. Praxisberichte aus dem Mittelstand bestätigen spürbare Entlastungen und bessere Compliance.
Handlungsdruck für Bau und Handwerk
Enge Margen und hoher Vorleistungsanteil erhöhen den Druck, digitale Workflows zügig zu etablieren. Anbieter integrieren E-Rechnungsfunktionen bereits standardmäßig, doch Prozesse, Schnittstellen und Zuständigkeiten müssen in den Betrieben angepasst werden, um Wettbewerbsfähigkeit, Liquidität und Steuerkonformität zu sichern.