RICS-Studie: Weltweite Bautätigkeit wächst – Europa stabilisiert sich

RICS-Studie: Weltweite Bautätigkeit wächst – Europa stabilisiert sich

RICS-Studie: Weltweite Bautätigkeit wächst – Europa stabilisiert sich

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Laut aktuellem RICS Global Construction Monitor (GCM) für das erste Quartal 2025 zeigt sich eine leichte Abkühlung der Bautätigkeit weltweit. Der Construction Sentiment Index (CSI) sank auf +9 Punkte (Vorquartal: +17), wobei insbesondere die Region Asien-Pazifik Rückgänge verzeichnete. In Europa hingegen stieg der CSI leicht auf +11 – ein Hinweis auf eine moderate Erholung.

Regionale Unterschiede bei der Marktentwicklung

Besonders dynamisch entwickeln sich die Märkte in den Vereinigten Arabischen Emiraten, Saudi-Arabien, Indien und Spanien. In Nordamerika bleibt die Stimmung positiv, wenn auch abgeschwächt. Kanada, China und Hongkong zeigen hingegen negative Entwicklungen, was unter anderem auf politische Unsicherheiten und nachlassende Nachfrage zurückgeführt wird.

Infrastruktur bleibt globaler Wachstumstreiber

In allen Weltregionen gilt der Infrastrukturbereich als stabilster Sektor. In Nord- und Südamerika sind die Wachstumserwartungen hier deutlich höher als im privaten Wohnungs- oder Gewerbebau. Auch in Europa hat sich der Ausblick für Infrastruktur verbessert – besonders in Deutschland, wo der Wert von +9 auf +100 Prozent sprang.

Arbeitsmarkterwartungen überwiegend positiv

Die Beschäftigungsprognosen sind in den meisten Märkten optimistisch. Während in China und Hongkong mit einem Rückgang gerechnet wird, erwarten Länder wie Deutschland, die Vereinigten Arabischen Emirate und Indien einen deutlichen Anstieg der Bauarbeitsplätze. In Deutschland kletterte der Nettowert auf +44 Prozent.

Kosten- und Fachkräftedruck steigen

Die Materialkosten bleiben ein zentrales Problem für die Branche: 59 Prozent der Befragten weltweit sehen hier eine Belastung – ein Anstieg gegenüber dem Vorquartal. Auch der Fachkräftemangel wird als zunehmendes Hemmnis wahrgenommen, besonders stark in den USA, Indien, Irland und den Niederlanden.

Europa zeigt erste Erholungstendenzen

In Europa deuten die Ergebnisse auf eine beginnende Stabilisierung hin. Länder wie Spanien und Irland entwickeln sich robust, Deutschland verzeichnet einen deutlichen Stimmungsumschwung. Besonders der Infrastrukturbereich legt zu, während der Wohnbau erstmals seit 2022 leicht positiv bewertet wird.

Gewinnaussichten weiterhin angespannt

Trotz positiver Entwicklung bei der Bautätigkeit zeigen die Prognosen für Gewinnmargen rückläufige Tendenzen. Der Saldo fiel im ersten Quartal wieder in den negativen Bereich, was auf anhaltenden Kostendruck und begrenzte Preisgestaltungsspielräume hinweist.

Infrastrukturausgaben als Konjunkturstütze

Die Daten deuten darauf hin, dass Infrastrukturinvestitionen weiterhin das Rückgrat der Baukonjunktur bilden – sowohl in Europa als auch weltweit. In Deutschland beleben öffentliche Programme die Branche. Im Gegensatz dazu bleibt der Gewerbebau schwach, während der Wohnungsbau sich langsam erholt.