Preise für Infrastruktur am Limit

Preise für Infrastruktur am Limit

Preise für Infrastruktur am Limit

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Nach Einschätzung des ifo Instituts drohen im Zuge der geplanten Milliardeninvestitionen aus dem Sondervermögen erhebliche Preissteigerungen im Infrastrukturbau. Sobald die staatlichen Programme anlaufen, werde die Nachfrage nach Bauleistungen sprunghaft zunehmen. Bereits jetzt leidet die Branche unter steigenden Materialkosten, Fachkräftemangel und langen Lieferzeiten. Laut den ifo-Ökonomen könnte die neue Investitionswelle die Situation weiter verschärfen – mit deutlichen Auswirkungen auf Baupreise und Projektlaufzeiten.

Gefahr einer Überhitzung der Baukonjunktur

Beim jüngsten ifo-Wirtschaftsdialog diskutierten Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft über die Folgen des Sondervermögens für die Bauwirtschaft. Dabei wurde deutlich: Ohne gezielte Priorisierung und schnellere Genehmigungsverfahren droht eine Überhitzung des Marktes. Die starke staatliche Nachfrage könnte vor allem jene Gewerke treffen, die schon heute unter Personalengpässen leiden. Neben steigenden Löhnen erwarten Fachleute auch deutliche Kostensteigerungen bei Bau- und Planungsleistungen.
Das ifo Institut betont, dass Investitionen gezielt dort eingesetzt werden müssen, wo sie den größten Effekt für Wettbewerbsfähigkeit und Wachstum erzielen. Gleichzeitig müssten ausreichend Fachkräfte verfügbar sein, um die geplanten Projekte überhaupt umsetzen zu können. Fehlen Kapazitäten, verpuffen die staatlichen Mittel, ohne die Infrastruktur wirklich voranzubringen.

Engpässe bremsen Infrastrukturprojekte aus

Aus der Bauwirtschaft kommen ähnliche Warnungen. Der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie (HDB) fordert mehr Planungssicherheit und Verlässlichkeit bei den Förderzusagen. Unternehmen bräuchten Klarheit, wann und welche Mittel tatsächlich für Straßen-, Brücken- und Wasserstraßenprojekte freigegeben werden. Viele Betriebe hätten in der Krise Kapazitäten abgebaut und müssten rechtzeitig wissen, welche Aufträge anstehen, um Personal und Material zu sichern. Ohne klare Signale drohten weitere Verzögerungen – und steigende Kosten.

Industrie fordert Beschleunigung und Bürokratieabbau

Auch die Industrie mahnt zügige Entscheidungen an. Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) fordert beschleunigte Genehmigungsverfahren, systematischen Bürokratieabbau und eine effizientere Mittelverwendung, damit die Milliardeninvestitionen tatsächlich Wirkung entfalten. Nur wenn Prioritäten klar definiert und Prozesse vereinfacht werden, könne das Sondervermögen zu einem echten Wachstumstreiber werden.