
Neue Handlungsempfehlungen für die Wärmewende
Das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) hat ein umfangreiches Papier mit Empfehlungen zur kommunalen Wärmeplanung veröffentlicht. Der Maßnahmenkatalog basiert auf einem Stakeholder-Dialog, an dem Kommunen, Behörden, Verbände, Unternehmen und Forschung beteiligt waren. Ziel war es, Hemmnisse in der Planungspraxis zu identifizieren und konkrete Schritte für eine effizientere Wärmewende zu formulieren.
Einheitliche Datenbasis für mehr Planungssicherheit
Eine der wichtigsten Empfehlungen ist der Aufbau einer zentralen, bundesweit zugänglichen Datenbasis. Diese soll sowohl Bestands- als auch Potenzialanalysen vereinheitlichen und den Vergleich zwischen kommunalen Wärmeplänen erleichtern. Für die Bauwirtschaft bedeutet das mehr Investitionssicherheit und bessere Planbarkeit.
Unterstützung für kleinere Kommunen
Besonders kleinere Städte und Gemeinden haben oft nicht die Ressourcen, um Wärmepläne umfassend umzusetzen. Hier setzt das Papier auf zusätzliche Arbeitshilfen und Beratungsangebote. Geprüft wird zudem, wie Wärmeplanungsgesetz und Gebäudeenergiegesetz besser miteinander verzahnt werden können.
Quartierslösungen und Bauplanungsrecht
Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf quartiersbezogenen Lösungen. Treibhausgasneutrale Wärmenetze sollen durch gezielte Förderprogramme, Leitfäden und den Abbau rechtlicher Hürden schneller entstehen. Das Bauplanungsrecht wird dabei einbezogen: Ein geplanter Praxisleitfaden soll Kommunen die Nutzung von Flächennutzungs- und Bebauungsplänen für die Wärmeplanung erleichtern.
Genossenschaften und Netzbetreiber stärker einbeziehen
Das Ergebnispapier hebt die Rolle von Genossenschaften hervor, die beim Aufbau kleiner Wärmenetze entscheidend sein können. Vorgesehen sind Beratungsangebote, finanzielle Unterstützung und mögliche Bürgschaften. Gleichzeitig sollen Schulungen und Leitfäden die Zusammenarbeit zwischen Kommunen und Netzbetreibern verbessern.
Grundlage für die Wärmewende
Mit den Empfehlungen entsteht ein klarer Handlungsrahmen, der die kommunale Wärmeplanung bundesweit auf ein neues Niveau heben soll. Das BBSR betont, dass Bund, Länder und Kommunen gemeinsam Verantwortung übernehmen müssen, um die Wärmewende umzusetzen. Auch für die Bau- und Immobilienwirtschaft eröffnen sich dadurch neue Chancen und mehr Planungssicherheit.