
Fachkräftemangel in den E-Handwerken verschärft sich
In den Elektrohandwerken steigt der Fachkräftebedarf im Zuge der Energiewende kontinuierlich an. In den letzten zwölf Monaten hat sich die Zahl offener Stellen auf über 96.580 erhöht.
Herausforderungen im Elektrohandwerk
Der Fachkräftemangel in den Elektrohandwerken nimmt zu, insbesondere aufgrund des gestiegenen Bedarfs an qualifizierten Arbeitskräften im Zusammenhang mit der Energiewende. In den letzten zwölf Monaten ist die Anzahl der offenen Stellen auf beeindruckende 96.580 angestiegen. Dabei werden nicht nur Auszubildende und Gesellen gesucht, sondern auch hochqualifizierte Fachkräfte. Diese Entwicklung spiegelt das Wachstum der Branche wider, das vor allem durch die Elektrifizierung und Digitalisierung im Zuge der Energiewende vorangetrieben wird.
Demografischer Wandel verschärft Situation
Der Zentralverband der Deutschen Elektro- und Informationstechnischen Handwerke (ZVEH) erwartet, dass sich die Lage auf dem Arbeitsmarkt aufgrund des demografischen Wandels weiter zuspitzen wird. Bereits jetzt sind die Auswirkungen im Elektrohandwerk spürbar. Obwohl es mehr Auszubildende (2022: 45.967, plus 0,3 Prozent) und insgesamt mehr Beschäftigte (2022: 527.354, plus 1,8 Prozent) gibt, schrumpft die Anzahl der verfügbaren Arbeitskräfte, wie die Analyse des Verbands zeigt.
Zusätzliche Aufgabenfelder erfordern mehr Fachkräfte
Die fortschreitende Elektrifizierung führt zu neuen Aufgabenbereichen für die Elektrohandwerke, darunter Photovoltaik, E-Mobilität, Wärmepumpen, Speicher und Energiemanagement. Die Branche entwickelt sich zum größten Klimahandwerk, was zu einem steigenden Bedarf an Fachkräften führt. Die Kluft zwischen dem Bedarf an Personal und dem vorhandenen Potenzial wird immer größer.
Kontinuierliches Wachstum und offene Stellen
Die kontinuierlich wachsende Beschäftigung deutet darauf hin, dass zumindest ein Teil des Bedarfs zeitnah gedeckt werden kann. Dieser steigende Bedarf betrifft alle Qualifikationsstufen. Bei den Auszubildenden stieg die Anzahl der unbesetzten Stellen von über 15.000 im Jahr 2021 auf mehr als 17.000 bis Ende 2023. Bei den Gesellen gab es einen Anstieg der offenen Stellen von 26.315 im Jahr 2021 auf über 33.500 Ende 2023. Im Jahr 2021 wurden noch über 6.600 Hilfskräfte ohne spezielle Ausbildung gesucht, während es Ende 2023 fast 7.700 waren.
Politik muss verstärkt aktiv werden
Besonders bemerkenswert ist, dass der Anstieg der offenen Stellen vor allem im Bereich der hochqualifizierten Mitarbeiter zu verzeichnen ist. Die Anzahl der unbesetzten Stellen bei hochqualifizierten Gesellen stieg von rund 21.400 im Jahr 2021 auf 24.755 im Jahr 2023. Ende 2023 wurden fast 6.600 Meister gesucht, verglichen mit 5.820 im Jahr 2021. Alexander Neuhäuser, Hauptgeschäftsführer des ZVEH, unterstreicht die Bedeutung einer gut ausgebildeten Fachkraft für den Transformationsprozess und betont, dass sowohl von der Politik als auch von anderen Akteuren verstärkte Anstrengungen erforderlich sind, um die Entwicklung qualifizierter Fachkräfte in den kommenden Jahren sicherzustellen.