DIN-Normentwurf zum Gebäude-TÜV zurückgezogen

DIN-Normentwurf zum Gebäude-TÜV zurückgezogen

DIN-Normentwurf zum Gebäude-TÜV zurückgezogen

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Der BFW Bundesverband Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen begrüßt den Rückzug des Normentwurfs DIN 94681, der eine neue Pflicht zur Verkehrssicherheitsüberprüfung von Wohngebäuden – im Sinne eines sogenannten Gebäude-TÜV – vorgesehen hatte. Nach einem formellen Einspruch des Verbandes wurde der Entwurf vom DIN-Institut offiziell zurückgezogen. Für den BFW stand fest: Die geplante Norm hätte zu erheblichen Mehrkosten und unnötigem Verwaltungsaufwand geführt – ohne erkennbaren Mehrwert für die Gebäudesicherheit.

Bestehende Regelungen bieten ausreichend Orientierung

Laut BFW haben sich die bisherigen Standards zur Verkehrssicherungspflicht in der Praxis bewährt. Eine zusätzliche Normierung hätte nicht nur bestehende Regelwerke unnötig überlagert, sondern auch zu neuen rechtlichen Unsicherheiten geführt. Besonders kritisch bewertet der Verband die mögliche Verschiebung zivilrechtlicher Zuständigkeiten durch eine rein technisch motivierte DIN-Regelung – eine Einflussnahme, die über den eigentlichen Normierungsauftrag hinausgegangen wäre.

Unverhältnismäßige Checkliste geplant

Kern des Normentwurfs war eine umfangreiche Checkliste aus rund 50 Einzelregelungen, die Grundlage der Verkehrssicherheitsprüfung von Wohngebäuden werden sollte. Diese Maßnahmen hätten nicht nur die Betriebskosten steigen lassen, sondern vor allem kleinere Wohnungsunternehmen und Eigentümer mit zusätzlicher Bürokratie belastet – und das, obwohl kein konkreter Bedarf für eine neue Norm ersichtlich war.

Breite Ablehnung aus der Immobilienwirtschaft

Der Einspruch des BFW wurde von zahlreichen weiteren Verbänden der Bundesarbeitsgemeinschaft Immobilienwirtschaft Deutschland (BID) mitgetragen. Gemeinsam setzte sich die gesamte Branche für die Zurückziehung des praxisfernen Entwurfs ein – mit Erfolg. Der Fall zeigt, wie wichtig eine ausgewogene Regulierungspolitik ist, die den tatsächlichen Bedarf berücksichtigt und wirtschaftliche Folgen im Blick behält.