
Digitalisierungsstudie: Immobilienwirtschaft im Umbruch
Die Studie hebt hervor, dass 90 Prozent der Befragten KI als Schlüsseltechnologie der kommenden Jahre sehen. Gleichzeitig bleiben die Investitionen eher moderat: 62 Prozent der Unternehmen investieren zwischen ein und fünf Prozent ihres Umsatzes in Digitalisierung, nur neun Prozent überschreiten die 20-Prozent-Marke. Als zentrale Hemmnisse gelten fehlende personelle Ressourcen (79 Prozent), unzureichende Datenqualität (68 Prozent) sowie veraltete Systeme und hohe Kosten. Positiv fällt auf, dass sich Cloud-Lösungen mit 82 Prozent klar durchsetzen, wenngleich die Integration zwischen den Systemen eine zentrale Baustelle bleibt.
Schwerpunkt Data Lifecycle Management
Im Mittelpunkt der diesjährigen Untersuchung steht das Thema Data Lifecycle Management (DLM). Gemeint ist der strukturierte Umgang mit Daten über den gesamten Lebenszyklus einer Immobilie – von Planung über Bau und Betrieb bis zur Veräußerung. Ziel ist es, Daten systematisch zu erfassen, zu nutzen und auszuwerten, um Transparenz zu schaffen und fundierte Entscheidungen zu ermöglichen.
Umsetzung steht noch am Anfang
Die Studie zeigt, dass 71 Prozent der Unternehmen DLM für relevant halten und 61 Prozent es in ihre Strategien integrieren wollen. Dennoch befindet sich die Umsetzung vielfach noch in einer frühen Phase. Hauptbarrieren sind hohe Kosten (70 Prozent), technologische Einschränkungen (66 Prozent) und der Fachkräftemangel (62 Prozent). Viele Unternehmen streben zwar 100 Prozent Datenqualität an, in der Praxis führen überzogene Erwartungen jedoch häufig zu ineffizienten Prozessen und unbrauchbaren Daten. Zwar verfügen über die Hälfte der Unternehmen über eigene Abteilungen für Datenmanagement, aber nur rund ein Drittel überprüft deren Praktiken regelmäßig im Rahmen eines systematischen DLM.
Ausblick und Handlungsfelder
Die Studienautoren betonen, dass Datenmanagement zum Schlüsselfaktor für Effizienz, Transparenz und Wettbewerbsfähigkeit wird. Entscheidend sei eine konsequente Professionalisierung – mit klaren Zielbildern, integrierten Prozessen und schrittweisem Vorgehen. Während einige Unternehmen erste Schritte wagen müssen, gilt es für andere, bestehende Erfahrungen auszubauen, Technologien gezielt einzusetzen und digitale Prozesse fest im Regelbetrieb zu verankern.