
Digitalisierung des Stuttgarter Bahnknotens
Die monatelange Unsicherheit über den Umfang der Digitalisierung des Bahnknotens Stuttgart ist beendet. Nach Angaben des baden-württembergischen Verkehrsministers Winfried Hermann hat der Aufsichtsrat der Deutschen Bahn seinen Finanzierungsvorbehalt zurückgezogen. Damit steht fest, dass die dritte Ausbaustufe, die eine vollständige Digitalisierung aller Bahnstrecken in der Region umfasst, umgesetzt wird.
Bedeutung für Kapazität und Zuverlässigkeit
Mit dem Digitalen Knoten Stuttgart sollen die Kapazitäten des neuen Tunnelbahnhofs deutlich gesteigert werden. Züge können in kürzeren Abständen verkehren, wodurch mehr Fahrten möglich werden. Dies gilt auch für die S-Bahn, die durch das neue digitale Zugsicherungssystem künftig zuverlässiger und pünktlicher betrieben werden soll.
Kritik an Verzögerungen
Ursprünglich hatte die Deutsche Bahn wegen Unsicherheiten bei der Finanzierung Ende 2023 einen Gremienvorbehalt verhängt. Die Landesregierung protestierte wiederholt gegen diese Blockade und verwies auf die Bedeutung des Projekts für die Region und für die bundesweite Digitalisierung der Schiene. Verkehrsminister Hermann betonte, dass ohne digitale Steuerung die notwendigen Taktverdichtungen für den Klimaschutz nicht erreichbar seien.
Erster bundesweit digitalisierter Bahnknoten
Im Rahmen von Stuttgart 21 wird Stuttgart der erste Bahnknoten in Deutschland, der vollständig digitalisiert ist. Künftig sollen Fern-, Regional- und S-Bahn-Verkehre ausschließlich über das europäische Zugbeeinflussungssystem ETCS gesteuert werden. Klassische Lichtsignale werden unter anderem im neuen Tiefbahnhof nicht mehr installiert.