Deutschland will Schwammstadt

Deutschland will Schwammstadt

Deutschland will Schwammstadt

  • Nachhaltigkeit
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Eine vom Meinungsforschungsinstitut Civey im Auftrag der Deutschen Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall (DWA) durchgeführte Umfrage verdeutlicht, dass die große Mehrheit der Bevölkerung hinter dem Schwammstadtkonzept steht. Rund 90 Prozent der Befragten wünschen sich mehr Grünflächen, Wasserflächen und eine verbesserte Regenwasserversickerung in ihren Städten. 72 Prozent befürworten stärkere Investitionen „auf jeden Fall“, weitere 14 Prozent äußerten ein „eher ja“. Ablehnung findet das Konzept lediglich bei rund fünf Prozent.

Einschätzung zur Hochwasservorsorge

Die Umfrage zeigt jedoch ein differenziertes Bild bei der Bewertung der Hochwasservorsorge. Nur zwölf Prozent der Befragten stufen ihre Kommune als „auf jeden Fall“ ausreichend vorbereitet ein, 29 Prozent als „eher ja“. Dem gegenüber stehen jeweils etwa 23 Prozent, die ihre Stadt oder Gemeinde für „eher nicht“ beziehungsweise „auf keinen Fall“ gerüstet halten. Damit sieht nur eine Minderheit die aktuelle Vorsorge gegen Starkregen und Hochwasser als wirklich ausreichend an.

Wahrnehmung kommunaler Maßnahmen

Die Bevölkerung nimmt unterschiedliche Maßnahmen zur Klimaanpassung sehr verschieden wahr. Am häufigsten genannt werden Sanierungen bestehender Abwassersysteme (42 Prozent) und der Ausbau von Regenwasser-Retentionsflächen (36 Prozent). Starkregenkonzepte folgen mit 30 Prozent. Weniger Beachtung finden Entsiegelungsmaßnahmen zur Grundwasserneubildung (23 Prozent) sowie dezentrales Regenwassermanagement (14 Prozent). Rund ein Fünftel der Befragten gab an, dass in ihrer Kommune bislang keine Maßnahmen umgesetzt oder geplant wurden.

Handlungsauftrag für Politik und Kommunen

Die Ergebnisse unterstreichen den Bedarf an verstärktem Handeln auf allen Ebenen. Wasser gilt als zentraler Baustein der Klimaanpassung. Erforderlich sind naturnahe Landschaftswasserhaushalte, wasserbewusste Stadtplanung und der Ausbau grün-blauer Infrastrukturen. Diese Maßnahmen schaffen Rückhalt für Starkregenereignisse, erhöhen die Resilienz in Trockenzeiten und tragen durch Verdunstungskühlung zu einer spürbaren Entlastung an heißen Tagen bei. Damit verbessern sie zugleich die Lebensqualität in Städten.

Rahmen der Erhebung

Für die Umfrage wurden Mitte September 2025 insgesamt 5.000 Bürgerinnen und Bürger befragt. Anlass war die Woche der Klimaanpassung vom 15. bis 19. September. Die Ergebnisse stellte die DWA am 16. September auf den DWA-Wassertagen in Berlin vor.