
BVMB warnt vor Auftragslücken und Kapazitätsabbau
Seit Jahresbeginn 2025 gilt die vorläufige Haushaltsführung. Überjährige Projekte wurden blockiert, beauftragt wurden lediglich kleinere Maßnahmen. Das hat den Wettbewerbsdruck verschärft und die Auftragslage vieler Betriebe geschwächt. Ein beschlossener Bundeshaushalt wird frühestens Ende September erwartet – bis dahin bleibt die Branche in Unsicherheit.
Ausschreibungsstopp verstärkt den Druck
Zusätzlich verschärfte der Ausschreibungsstopp der Autobahn GmbH ab Juli die Situation. Seitdem schrumpfen die Auftragsbestände kontinuierlich. Zwar wurde die Aufhebung angekündigt, doch am Markt ist bislang keine Entlastung angekommen.
Freigegebene Milliarden ohne Wirkung
Auch die vorgezogene Freigabe von 1,1 Milliarden Euro aus dem Sondervermögen brachte bisher keinen Schub. Die Mittel fließen vor allem in laufende Projekte, während neue Maßnahmen mangels Verpflichtungsermächtigungen blockiert bleiben. Hinzu kommt ein hoher bürokratischer Aufwand durch zusätzliche Berichtspflichten.
Auftragslage und Personal gefährdet
Die schwindenden Aufträge belasten besonders Unternehmen ohne Ausweichmöglichkeiten in andere Segmente. Fehlende Projekte bedeuten Leerlauf für Beschäftigte, der zu Abwanderung führt. Einmal verlorene Fachkräfte kehren selten zurück – mit gravierenden Folgen für Know-how und Kapazitäten.
Ungeregelter Finanzierungskreislauf Straße
Die im Koalitionsvertrag versprochene Reform der Autobahnfinanzierung bleibt aus. Weder Lkw-Maut-Einnahmen noch Kreditfähigkeit oder verlässliche Mehrjahresplanungen wurden umgesetzt. Die BVMB fordert, das Prinzip der Jährlichkeit im Haushalt aufzugeben, um Investitionen in Personal, Geräte und Innovationen zu ermöglichen.
Auswirkungen auf alle Verkehrsträger
Die Probleme betreffen nicht nur Straßenbauprojekte. Auch Schiene und Wasserstraßen leiden unter fehlender Planungssicherheit. Mittelverschiebungen zwischen Kernhaushalt und Sondervermögen verhindern eine echte Zusätzlichkeit und gefährden dringend nötige Investitionen.
Reformbedarf bei der Autobahn GmbH
Neben Finanzierungsfragen kritisiert die BVMB lange Entscheidungswege, unklare Zuständigkeiten und mangelnde Transparenz bei der Autobahn GmbH. Eine regelmäßige Vergabevorschau könnte den Unternehmen helfen, Kapazitäten gezielter einzuplanen.
Keine schnelle Entlastung absehbar
Ein Blick auf die Haushaltsplanungen bis 2029 zeigt: Kurzfristig ist kein nennenswerter Mittelaufwuchs zu erwarten. Umso wichtiger sei es, vorhandene Mittel effizient einzusetzen und über Verkehrsträger hinweg zu koordinieren, um Auftragslücken und Kapazitätsabbau zu verhindern.