Bundesgartenschauen setzen Impulse für morgen

Bundesgartenschauen setzen Impulse für morgen

Bundesgartenschauen setzen Impulse für morgen

  • Garten- & Landschaftsbau
  • 4 Min

Gartenschauen sind mehr als temporäre Ausstellungen. Sie sind Prozesse, die über Jahrzehnte wirken, Netzwerke schaffen und Städte nachhaltig prägen. Das wurde beim „Zukunftstag Gartenschau“ deutlich, den die Deutsche Bundesgartenschau-Gesellschaft (DBG) am 11. September 2025 im Umweltforum in Berlin veranstaltete.
Rund 300 Fachleute aus Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und der grünen Branche tauschten sich über Trends der Stadtentwicklung, Klimaanpassung, Digitalisierung und gesellschaftliche Transformation aus. Vier Keynotes, zwei Panelrunden sowie Workshops verdeutlichten: Gartenschauen sind zukunftsweisende Reallabore, die ökologische, soziale und ökonomische Dimensionen miteinander verbinden. Besonders die Einbindung der jungen Generation gilt dabei als Schlüsselfaktor für die Weiterentwicklung des Formats.

Gartenschauen als langfristige Investition

Die DBG betonte, dass Gartenschauen nicht nur temporäre Ereignisse seien, sondern Investitionen in die Zukunft, die Standortattraktivität, Gesundheit, Naherholung und Tourismus gleichermaßen stärken. Fachleute aus Gärtnereien, Garten- und Landschaftsbau sowie Baumschulen spielen dabei eine tragende Rolle, indem sie Ideen in konkrete Projekte umsetzen. Jeder eingesetzte Euro und jede gepflanzte Staude habe einen mehrfachen Nutzen für Klima, Menschen und Städte.
DBG-Geschäftsführer Achim Schloemer hob hervor, dass Gartenschauen entscheidende Impulse für die Bildung tragfähiger Netzwerke in der Stadt- und Regionalentwicklung geben. Mit Blick auf kommende Jahrzehnte werden sie als unverzichtbare Plattformen angesehen, die Szenarien möglicher Entwicklungen erproben und die Stadtentwicklung maßgeblich prägen können.

Impulse aus Forschung, Digitalisierung und Praxis

Die Keynotes spannten ein breites Themenspektrum auf: Zukunftsforscherin Christiane Varga beschrieb Städte als Möglichkeitsräume für Begegnungen und gemeinsames Gestalten. Nina Kolleck betonte die frühe Einbindung der nächsten Generation in die Lebensraumgestaltung. Christian Hansen beleuchtete die Rolle digitaler Anwendungen und deren Potenzial für eine nachhaltige Zukunft. Gartenschau-Experte Thies Schröder forderte ein „Denken in Jahrhunderten“, das Gartenschauen über 250 Jahre hinaus wirken lässt.

Diskussionen mit Politik und grüner Branche

In den Panelrunden diskutierten Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Kommunen, Wissenschaft und grüner Branche die Potenziale und Herausforderungen: darunter Uwe Schneidewind (Oberbürgermeister Wuppertal), Peter Kurz (ehem. Oberbürgermeister Mannheim), Bettina Oppermann (Leibniz Universität Hannover, DGGL), Ellen Madeker (Airbnb), sowie Thomas Banzhaf (BGL), Eva Kähler-Theuerkauf (ZVG), Hajo Hinrichs (BdB) und Stephan Lenzen (BDLA). Moderiert wurde die Veranstaltung von Katie Gallus.
Auch die Gestaltung des Veranstaltungsorts selbst unterstrich die Themen des Tages: Der Vorplatz und die Innenräume des Umweltforums wurden von Gärtnereien, Baumschulen und Floristik kreativ bepflanzt und inszeniert.