Bessere Bau- und Sanierungsförderung kann Konjunktur anschieben

Bessere Bau- und Sanierungsförderung kann Konjunktur anschieben

Bessere Bau- und Sanierungsförderung kann Konjunktur anschieben

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Laut der neuen Prognos-Studie bietet eine verbesserte Bau- und Sanierungsförderung enorme Chancen für Wirtschaft, Beschäftigung und Klimaschutz. Deutschland brauche dringend neuen, bezahlbaren Wohnraum und die Modernisierung veralteter Bestandsgebäude. In beiden Bereichen stagniere die Entwicklung seit Jahren. Die Berechnungen zeigen, dass gezielte Förderinstrumente Investitionen in Milliardenhöhe und zehntausende neue Wohneinheiten auslösen könnten. Gleichzeitig profitiere die Volkswirtschaft von einer positiven Nettobilanz und sinkenden CO₂-Emissionen.

Nachrangkredite als Hebel für Investitionen

Ein zentraler Hebel liegt laut Studie in zinsvergünstigten Nachrangkrediten, die als Eigenkapital gewertet werden und Investoren den Zugang zu Finanzierungen erleichtern. Dadurch könnten Investitionen von bis zu zehn Milliarden Euro pro Jahr und rund 35.000 neue Wohneinheiten ermöglicht werden. Auch die zeitweise Wiedereinführung des Förderstandards Effizienzhaus 55 gilt als potenzieller Impulsgeber, um bereits genehmigte, aber bislang nicht realisierte Bauprojekte zu aktivieren.

Gezielte steuerliche Förderung mit sozialer Staffelung

Die Studie bewertet zudem die steuerliche Förderung von Sanierungen als wichtigen Konjunkturfaktor. Besonders die geplante Förderung für geerbte Häuser besitzt ein jährliches Investitionspotenzial von rund drei Milliarden Euro. Eine Ausweitung bestehender Steuervergünstigungen und Zuschüsse auf 25 Prozent würde diesen Effekt zusätzlich verstärken.
 Vorgesehen ist eine soziale Staffelung: Haushalte mit einem Nettoeinkommen bis 100.000 Euro sollen direkte Zuschüsse erhalten, während besserverdienende Haushalte über Steuerabzüge profitieren könnten. Ergänzende Boni für einkommensschwächere Gruppen würden die soziale Ausrichtung der Programme stärken und zugleich den Haushalt entlasten.

Beschäftigung sichern, Bauwirtschaft stabilisieren

Die Prognos-Studie hebt hervor, dass eine verbesserte Förderlandschaft nicht nur Investitionen anreizen, sondern auch Arbeitsplätze sichern kann. Nach Jahren rückläufiger Bauaufträge und sinkender Sanierungsraten stehe die Branche unter erheblichem Druck. Durch geeignete Fördermaßnahmen ließen sich bis zu 75.000 Arbeitsplätze sichern oder neu schaffen. Eine gezielte Belebung des Bau- und Sanierungssektors würde die Konjunktur insgesamt stärken und den drohenden Verlust von Fachkräften verhindern.

Politik in der Verantwortung

Die Ergebnisse der Studie verdeutlichen, dass die Bundesregierung über wirksame Instrumente verfügt, um die Bau- und Sanierungskonjunktur zu fördern. Eine konsequente Umsetzung der angekündigten Maßnahmen könne die Wirtschaft stabilisieren, den Wohnraummangel abmildern und den Klimazielen neuen Schwung verleihen. Entscheidend sei, dass die bevorstehenden Haushaltsverhandlungen 2026 als Chance genutzt werden, um die geplanten Förderprogramme verbindlich und praxistauglich zu gestalten.