
BMEL fördert Moorprojekt „MOOReturn“ mit 4,3 Millionen Euro
Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) unterstützt das Modellprojekt „MOOReturn“ in Mecklenburg-Vorpommern bis 2027 mit 4,3 Millionen Euro. Ziel des Vorhabens ist die großflächige Wiedervernässung von Moorflächen, verbunden mit der Nutzung von Paludikultur-Rohstoffen. Diese sollen sowohl stofflich als auch energetisch verwertet und vermarktet werden. Mit einer geplanten Fläche von 200 Hektar trägt das Projekt erheblich zur Umsetzung der Nationalen Moorschutzstrategie und des Moorbodenschutzes bei.
Kombination aus Wissenschaft und Praxis
Das Projekt wird vom Deutschen Biomasseforschungszentrum (DBFZ) geleitet und durch die Universitäten Bonn, Greifswald und Rostock wissenschaftlich begleitet. Neben der Wiedervernässung und Wasserstandsoptimierung liegt der Fokus auf der Ernte und Verwertung von Biomasse. Geplant ist unter anderem die Nutzung der Rohstoffe für Papier- und Verpackungsmaterialien, Baustoffe sowie chemische Grundstoffe. Zudem sollen Reststoffe zu Nebenprodukten wie Düngegranulat verarbeitet und vermarktet werden.
Integrierte Ansätze für Moor-Revitalisierung
Die Maßnahmen konzentrieren sich auf Moorflächen entlang der Oberen Peene in der Nähe der Stadt Malchin. Die thermische Nutzung der Biomasse erfolgt degressiv, um eine progressive stoffliche Verwertung voranzutreiben. Gleichzeitig soll der Eigenanteil der beteiligten Unternehmen durch diese Maßnahmen gesteigert werden. Das Projekt „MOOReturn“ ist eng mit dem BMEL-geförderten Projekt „toMOORow – Allianz der Pioniere“ verknüpft, das neue Ansätze zur Moor-Renaturierung erforscht und umsetzt.
Starke Partnerschaften für nachhaltige Lösungen
Neun Partner aus Wissenschaft, Wirtschaft und Verwaltung arbeiten im Projekt zusammen. Neben dem DBFZ sind unter anderem die Universitäten Greifswald, Rostock und Bonn sowie Unternehmen wie Agrotherm und die Werner GmbH beteiligt. Auch die Stadt Malchin und die Michael-Succow-Stiftung sind wesentliche Akteure. Die regionale Landwirtschaft unterstützt die Umsetzung vor Ort. Das Projekt ist zunächst auf drei Jahre angelegt, um praxisnahe Lösungen für die Moor-Revitalisierung zu entwickeln und zu testen.
Hintergrund: Bedeutung der Moorflächen in Deutschland
Deutschland verfügt über 1,8 Millionen Hektar Moorflächen, von denen über 90 Prozent entwässert sind. Diese entwässerten Flächen verursachen etwa sieben Prozent der gesamten Treibhausgasemissionen in Deutschland, was jährlich rund 54 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente entspricht. Landwirtschaftlich genutzte Moorflächen machen fünf Prozent der gesamten landwirtschaftlichen Fläche aus. Durch Projekte wie „MOOReturn“ sollen diese Flächen revitalisiert und so der CO2-Ausstoß reduziert werden.
Klimaschutz durch nachhaltige Moornutzung
Das Projekt „MOOReturn“ zeigt, wie Moor-Revitalisierung mit nachhaltiger Nutzung von Biomasse kombiniert werden kann. Es leistet nicht nur einen Beitrag zur Reduktion von Treibhausgasen, sondern eröffnet auch neue Perspektiven für die stoffliche und energetische Verwertung. Mit der Förderung des BMEL wird ein wichtiger Schritt hin zu nachhaltigem Moorbodenschutz und Klimaschutz unternommen.