BIM und Gebäudetyp E im Neubau und Bestand

BIM und Gebäudetyp E im Neubau und Bestand

BIM und Gebäudetyp E im Neubau und Bestand

  • Digitalisierung & Technik
  • 3 Min

Seit 2023 ermöglicht das Konzept Gebäudetyp E Abweichungen von Normen, die nur Komfort- oder Ausstattungsmerkmale betreffen. Auf Bundesebene ist inzwischen ein Gesetz beschlossen, das Planende und Bauausführende haftungsrechtlich entlastet und neue Raum für Innovation eröffnet. Erwartet werden Einsparungen von bis zu 25 Prozent der Baukosten, insbesondere durch reduzierte technische Ausstattung oder vereinfachte Standards.

Einsparpotenziale im Neubau

Der Gebäudetyp E eröffnet Möglichkeiten, Tragwerke, Ausbau und Gebäudetechnik gezielt zu vereinfachen. Beispiele sind geringere Dämmstärken oder statisch optimierte Bauteile, die weniger Material erfordern. Mit BIM lassen sich Varianten simulieren, Nachweise automatisiert erstellen und ökologische Kennwerte erfassen. Das erleichtert die Kalkulation, reduziert Kosten und ermöglicht eine transparente Kommunikation zwischen Planenden und Bauherren.

Besondere Chancen im Bestand

Gerade bei Sanierungen zeigen sich die Vorteile: Altbauten müssen nicht nach aktuellen Regeln nachgerüstet werden, solange Schutzziele gewahrt bleiben. Mit digitalen Zwillingen können bauteilgenaue Abweichungen dokumentiert und rechtssicher vereinbart werden. So lassen sich Sanierungsvarianten wie alternative Dämmkonzepte oder vereinfachte Installationen visualisieren und wirtschaftlich bewerten.

Digitale Basis für neue Anforderungen

BIM stärkt zudem die Anschlussfähigkeit an künftige Regularien wie die EU-Gebäuderichtlinie oder das novellierte Gebäudeenergiegesetz. Energetische Kennwerte, Lebenszykluskosten und CO₂-Emissionen lassen sich frühzeitig ermitteln. Während der Bauausführung sichern 3D-Scans und modellgestützte Dokumentation die Qualität, reduzieren Nachbesserungen und fördern eine ressourcenschonende Umsetzung.

Strategischer Hebel für die Bauwirtschaft

Der Gebäudetyp E kombiniert Suffizienz und Innovation. In Verbindung mit BIM entsteht ein Planungsansatz, der sowohl Kostenreduktion als auch Nachhaltigkeit ermöglicht – reduziert auf das Wesentliche, erweiterbar dort, wo es energetisch, ökonomisch oder architektonisch sinnvoll ist.