Wohnungsbauziele in Deutschland nicht erreichbar

Wohnungsbauziele in Deutschland nicht erreichbar

Wohnungsbauziele in Deutschland nicht erreichbar

  • Hochbau
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Immer häufiger verlaufen Wohnungsbauprojekte nicht nach Plan. Das liegt an den erhöhten Kosten in der Baubranche, ebenso wie an mangelnden Fördermöglichkeiten. Daher ist die Umsetzung der Wohnungsbauziele der Bundesregierung nicht mehr realisierbar.

Frau Geywitz, Bundesbauministerin, steht jedoch weiter hinter den Zielen. Demnach sollen 400.000 neue Wohnungen jährlich in der Bundesrepublik entstehen. Doch steigende Baukosten, hohe Zinsen und die mangelnden Fördermittel stehen dem Ziel im Weg. So zweifelt die Bundesvereinigung Mittelständischer Bauunternehmen (BVMB) an der Umsetzbarkeit der Ziele in der aktuellen Situation. Der Vorsitzende der BVMB, Michael Gilka, sagt daher, dass sich die Gegebenheiten ändern müssen, sofern die Ziele erreicht werden sollen. Als Möglichkeiten sieht er, ein besseres Angebot an Fördermöglichkeiten und auch einen Fortschritt in der Digitalisierung.

Herr Gilka kritisiert weiter, dass die Bundesbauministerin nicht konkret wird bei der Frage der Umsetzung ihrer Ziele. Sie halte das 400.000 Wohnungs-Ziel weiterhin für realisierbar. Dafür räumt sie ein, dass mehr Anstrengungen erbracht werden sollen. Wie diese konkret aussehen bleibt jedoch offen. Gerade in der aktuellen Situation sieht Herr Gilka keine Möglichkeit der Umsetzung dieser Ziele in diesem und im nächsten Jahr.

Fakt ist, dass die Zahl der stornierten Projekte steigt. Das belegen Zahlen des ifo-Instituts. Demnach wurden im Juli diesen Jahres über elf Prozent der Bauprojekte wieder storniert. Im Juni und Mai lag der Anteil mit über 12 und über 15 Prozent noch höher. Die Bauunternehmen leiden zwar nicht an mangelnden Bauprojekten, allerdings stellen für sie die hohen Zinsen, mangelnde Fördermittel, steigende Kosten und noch immer die Lieferengpässe große Probleme dar. Mit 45,6 Prozent, gaben noch knapp die Hälfte der Unternehmen an, Probleme mit Lieferengpässen zu haben. Die hohe Nachfrage und das geringe Angebot führen nun zu weiteren Preissteigerungen des Materials. Aufgrund der hohen Kosten, müssen die Unternehmen die Preise weiter erhöhen. Einige dieser befürchten Umsatzrückgänge in nächster Zeit.