Wegfall des KfW-Programms „altersgerecht umbauen“ geplant
Im neuen Haushaltsentwurf für das Jahr 2025 ist die Streichung des KfW-Förderprogramms 455-B „altersgerecht umbauen“ vorgesehen. Dies sorgt für erhebliche Kritik aus der Bauwirtschaft und von verschiedenen Verbänden. Experten warnen, dass der Wegfall der Förderung die notwendige Anpassung des Wohnraums an die demografische Entwicklung stark behindern könnte. Verbände und Interessengruppen fordern die Bundesregierung auf, die Entscheidung zu überdenken, um die Entlastung der Sozialsysteme und das selbstständige Wohnen im Alter zu sichern.
Verbände und Bauwirtschaft schlagen Alarm
Auch der Bauherren-Schutzbund (BSB) kritisiert die Entscheidung scharf. „Die geplante Streichung des Förderprogramms fügt sich nahtlos in die systematische Politik gegen das Eigenheim der letzten Jahre ein“, erklärt BSB-Geschäftsführer Florian Becker. Er weist darauf hin, dass durch den demografischen Wandel ein wachsender Bedarf an barrierefreiem Wohnraum besteht. Ohne die Unterstützung durch das KfW-Programm sei es für viele Bauherren schwer, ihre Wohnungen rechtzeitig altersgerecht umzubauen.
Hoher Bedarf an altersgerechten Wohnungen
Laut einer Studie der KfW werden bis zum Jahr 2035 in Deutschland rund zwei Millionen altersgerechte Wohnungen fehlen. Die Streichung des Programms könnte diesen Engpass weiter verschärfen, da viele Bauherren nicht die finanziellen Mittel haben, um ihre Immobilien ohne Förderung barrierefrei umzugestalten. Becker warnt vor einer Fehleinschätzung der demografischen Entwicklung und den langfristigen Folgen für die Sozialsysteme.
Entlastung der Sozialsysteme durch barrierefreies Wohnen
Das KfW-Programm 455-B hat in der Vergangenheit einen wichtigen Beitrag zur Entlastung der Sozialsysteme geleistet. Durch die Förderung von barrierefreien Modernisierungen konnten ältere Menschen länger selbstständig in ihren eigenen vier Wänden wohnen, wodurch der Bedarf an betreuten Wohneinrichtungen verringert wurde. Der BSB fordert daher, das Förderprogramm erneut in den Haushaltsplan für 2025 aufzunehmen, um den dringend benötigten barrierefreien Wohnraum weiterhin zu fördern.
Rückschritt für die gesellschaftlichen Ziele
Die geplante Streichung steht im Widerspruch zu den gesellschaftlichen Zielen, Barrieren abzubauen und ein selbstständiges Leben im Alter zu ermöglichen. Der Bauherren-Schutzbund appelliert an die Bundesregierung, das Förderprogramm fortzuführen, um altersgerechte Umbauten auch in Zukunft zu unterstützen. Der Wegfall des Programms würde nicht nur die Bauherren vor neue Herausforderungen stellen, sondern auch die Entwicklung einer altersgerechten Wohnlandschaft in Deutschland erheblich beeinträchtigen.