Marode Brücken führen zu Staus und Umleitungen
Die Situation der maroden Brücken in Nordrhein-Westfalen stellt die Logistikwirtschaft vor erhebliche Herausforderungen. Lastwagen müssen zunehmend auf alternative Routen ausweichen, was nicht nur zu einer höheren Belastung intakter Brücken, sondern auch zu mehr Staus führt.
Zustand der Brücken belastet Verkehr
Die fast 100 Jahre alte Rheinbrücke zwischen Düsseldorf und Neuss ist derzeit für Fahrzeuge über 7,5 Tonnen gesperrt. Der marode Zustand vieler Rheinbrücken führt zu einer wachsenden Besorgnis innerhalb der NRW-Logistikwirtschaft. Marcus Hover, Vize-Hauptgeschäftsführer des Verbandes Verkehrswirtschaft und Logistik Nordrhein-Westfalen, betont, dass bei der Planung der Brücken in den 1960er Jahren die heutigen Verkehrsbelastungen nicht vorhersehbar waren.
Dominoeffekt durch Sperrungen
Aufgrund von Baustellen und Gewichtsbegrenzungen müssen Lastwagen immer öfter ausweichen, was zu einem Dominoeffekt führt: Die Belastung auf andere Brücken wächst. Trotz eines Rückgangs der Gütertransporte infolge der schwachen Konjunktur könnte bei einem wirtschaftlichen Aufschwung ein sprunghafter Anstieg der Transportlasten zu weiteren Problemen führen.
Kostensteigerungen für Logistikunternehmen
Die Sperrungen bedeuten für Logistikunternehmen höhere Kosten durch längere Fahrzeiten und steigenden Spritverbrauch. Diese zusätzlichen Ausgaben können bei langfristigen Verträgen nicht an die Auftraggeber weitergegeben werden. Außerdem müssen Speditionen seit Dezember eine erhöhte Lkw-Maut entrichten. Der Verband fordert daher, dass die gesamten Maut-Einnahmen des Bundes in die Infrastruktur investiert werden.
Besonders kritische Bereiche in Düsseldorf und Neuss
Im Großraum Düsseldorf/Neuss ist die Lage besonders problematisch. Die Fleher Brücke der A46 ist seit Jahrzehnten eine Dauerbaustelle, und durch die jahrelange Sperrung der Leverkusener Brücke hat die Josef-Kardinal-Frings-Brücke zusätzliche Belastungen erfahren. Auch hier dürfen Fahrzeuge über 7,5 Tonnen nicht mehr passieren.
Schwertransporte auf der Berliner Brücke eingeschränkt
Die „Berliner Brücke“ auf der A59 in Duisburg ist eine wichtige Verbindung für den Straßengüterverkehr zum Duisburger Hafen. Nach einer Sonderprüfung dürfen jedoch keine Schwertransporte über 48 Tonnen mehr über diese Brücke rollen. Für den normalen Lkw-Verkehr und Pkw bleibt die Brücke jedoch weiterhin befahrbar.
Herausforderungen für Schwerlasttransporteure
Schwerlasttransporteure stehen vor besonders großen Herausforderungen. Für den Transport von beispielsweise Windkraftanlagen sind oft umfangreiche Planungen und lange Umwege erforderlich. „Ich kann mir gar nicht vorstellen, dass die noch Freude an der Arbeit haben“, so Hover abschließend.