Lichtpfannen auf dem Dach als Brandschutzmaßnahme

Lichtpfannen auf dem Dach als Brandschutzmaßnahme

Lichtpfannen auf dem Dach als Brandschutzmaßnahme

  • Hochbau
  • 3 Min
In Schermbeck, einem Ort in Westfalen, hat die Sanierung einer alten Ziegelei für Kopfzerbrechen gesorgt. Die Brandschutzmaßnahmen mussten auf den aktuellen Stand gebracht werden, was normalerweise mit hohen Kosten in Verbindung steht. In diesem Fall hat man es jedoch geschafft, eine günstige Lösung zu finden, die ebenfalls die Behörden zufrieden stellt.

Die alte Ziegelei stellt mit ihrem hallenähnlichen Aufbau eine Herausforderung für den Brandschutz dar. Bei Hallen werden zum Brandschutz entweder versperrbare Abschnitte genutzt oder alternativ kostenintensive Brandmelde- und Sprinkleranlagen. Diese Art des Brandschutzes kostet ebenso in der Anschaffung wie auch in der Wartung eine Menge Geld.

Bei der Berechnung der Brandlast durch Ingenieure von Görtzen Stolbrink & Partner mbB, sehen diese eine Möglichkeit in der thermischen Entlastung des Gebäudes im Brandfall. Eine Rauch- und Wärmeabzugsanlage nachträglich einzurichten ist aus statischen Gründen nicht realisierbar. So kam die Idee der lichtdurchlässigen Dachpfannen aus Kunststoff. Diese haben die Eigenschaft bei 150 °C zu schmelzen. Das hätte den Effekt, dass Rauch und Hitze im Notfall besser abziehen können.

In die Praxis umgesetzt wurden die Pläne in Datteln durch die FLECK GmbH. Das Unternehmen ist auf Dachzubehör spezialisiert und kann so die passenden Lichtpfannen herstellen. Eine weitere Besonderheit der Ziegelei ist, dass die Dächer unterschiedliche Dachpfannen besitzen, weshalb es notwendig war, die Pfannen individuell zu fertigen. Die kostengünstige Brandschutzmaßnahme hat nebenbei noch weitere Vorteile, denn die Pfannen sind leicht zu verlegen, passen sich optisch perfekt den anderen Dachpfannen an, lassen sich während des Betriebs einbauen und bedeuten keine zusätzliche Belastung für das Dach.