
Wohnungsbaukrise spitzt sich zu
Im Mai 2025 erreichten die Baugenehmigungen in Deutschland mit nur 16.800 genehmigten Wohnungen ein neues Rekordtief. Besonders der Bau von Mehrfamilienhäusern, die für die Schaffung von Wohnraum in Städten entscheidend sind, bleibt weit hinter den Zielen zurück. Steigende Baukosten, hohe Zinsen und ein undurchschaubares Förderprogramm bremsen die Bautätigkeit erheblich. Die Bauverbände fordern deshalb die sofortige Einführung eines „Bau-Turbos“ sowie gezielte Anreize für private Bauherren, um die Krise endlich zu überwinden.
Hohe Nachfrage, aber sinkende Baugenehmigungen
Die Zahl der genehmigten Wohnungen im Jahr 2025 ist deutlich gesunken, was die dringend benötigte Bautätigkeit weiterhin verzögert. Laut den aktuellen Zahlen des Statistischen Bundesamts wurden in den ersten fünf Monaten des Jahres 2025 lediglich 90.700 Wohnungen genehmigt. Der Rückgang bei Mehrfamilienhäusern und Zweifamilienhäusern zeigt, dass der Markt für Wohnraum nicht ausreichend bedient wird.
Förderwirrwarr belastet private Bauherren
Ein weiteres Problem ist das undurchsichtige und unübersichtliche Förderprogramm. Viele private Bauherren, die für den Großteil der Neubauten verantwortlich sind, verschieben ihre Projekte oder geben sie auf. Felix Pakleppa, Hauptgeschäftsführer des Zentralverbands des Deutschen Baugewerbes (ZDB), hebt hervor, dass trotz hoher Nachfrage die Bautätigkeit durch bürokratische Hürden und unsichere Förderbedingungen stark belastet wird.
Bau-Turbo und gezielte Neubauprogramme gefordert
Um der stagnierenden Bautätigkeit entgegenzuwirken, fordern die Bauverbände eine vereinfachte Zusammenlegung der Förderprogramme und die schnelle Einführung eines neuen Neubauprogramms für private Bauherren. Pakleppa schlägt das „EH 55-Plus-Programm“ vor, das den Effizienzhausstandard 55 mit einer regenerativen Heizung kombiniert. Wichtig sei, dass das Programm nicht nur für bereits genehmigte, sondern auch für neue Projekte offenstehe, um so die sinkenden Fertigstellungszahlen zu stoppen und den Menschen den Zugang zu Wohneigentum zu ermöglichen.