‚Wohnungsbau-Hebel‘ umlegen – 6-Punkte-Plan vorgelegt

‚Wohnungsbau-Hebel‘ umlegen – 6-Punkte-Plan vorgelegt

‚Wohnungsbau-Hebel‘ umlegen – 6-Punkte-Plan vorgelegt

  • Politik
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Das bundesweit größte Branchen-Bündnis der Bau- und Immobilienwirtschaft warnt vor einem weiteren Einbruch im Neubau von Wohnungen. Für 2025 wird ein Rückgang um knapp 50.000 auf rund 200.000 Neubauwohnungen erwartet. Rund 30 Verbände und Organisationen haben sich zur Aktion „Impulse für den Wohnungsbau“ zusammengeschlossen und einen 6-Punkte-Plan an Bundesregierung, Parlament und Parteispitzen übermittelt.

Kritik an mangelnder Förderung

Die Verbände werfen der Bundesregierung vor, ihre Koalitionsversprechen nicht einzuhalten. Zwar steigt der Etat des Bundesbauministeriums 2026 um 226 Millionen Euro, doch angesichts der Krise sei das deutlich zu wenig. Auch die zusätzlich vorgesehenen 500 Millionen Euro für Sozialwohnungen reichten nicht aus, um den Rückgang des Bestands aufzuhalten. Seit den 1980er-Jahren ist die Zahl der Sozialwohnungen in Deutschland von 4 Millionen auf unter 1,1 Millionen gesunken.

Förderpraxis neu ordnen

Die aktuelle Förderarchitektur sei zu bürokratisch und ineffizient. Das Bündnis fordert, Förderprogramme zusammenzulegen, einfacher zu gestalten und stärker auf Regionen mit angespanntem Wohnungsmarkt auszurichten. Vereinfachte Bau- und Qualitätsstandards könnten besonders im sozialen Wohnungsbau Kosten reduzieren.

Steuerliche Anreize und Eigentumsförderung

Ein politischer Impuls sei auch durch steuerliche Anreize möglich. Zudem solle der Staat Menschen ohne ausreichendes Eigenkapital beim Umstieg vom Mieten ins Eigentum unterstützen.

Bauüberhang aktivieren

Viele genehmigte, aber nicht realisierte Bauprojekte könnten mit einer verlässlichen und ausreichenden EH55-Förderung wieder angestoßen werden.

Baukosten unter Kontrolle bringen

Um die Kostenexplosion zu bremsen, müsse bei neuen Gesetzen und Verordnungen stärker auf das Verhältnis von Aufwand und Nutzen geachtet werden. Bund, Länder und Kommunen sollten überzogene Auflagen zurückschrauben.

Planungs- und Baurecht modernisieren

Das Bündnis fordert eine Harmonisierung der Landesbauordnungen sowie digitalisierte und standardisierte Genehmigungsverfahren. Zudem solle der Bund Kommunen durch Flächenabgaben und „strategische Flächenreserven“ beim Bereitstellen von Bauland unterstützen.