Protest gegen Ausbau der A100 in Berlin

Protest gegen Ausbau der A100 in Berlin

Protest gegen Ausbau der A100 in Berlin

  • Straßenbau
  • 3 Min

In Berlin haben mehrere hundert Menschen gegen den geplanten Ausbau der Stadtautobahn A100 protestiert. Unter dem Motto „Wir setzen der A100-Irrfahrt ein Ende“ richtete sich die Demonstration vor allem gegen den 17. Bauabschnitt, der die Strecke vom Treptower Park bis zur Storkower Straße verlängern soll.
Teilnehmende zogen zu Fuß und mit dem Fahrrad von verschiedenen Startpunkten bis zur Hatun-Sürücü-Brücke an der Sonnenallee in Berlin-Neukölln. Anschließend ging es weiter auf die A100, die für den Protest vorübergehend gesperrt wurde. Während die Polizei von etwa 500 Demonstrierenden sprach, gaben die Veranstalter eine vierstellige Teilnehmerzahl an. Eine Abschlusskundgebung fand am Nachmittag direkt auf der Autobahn kurz vor der Abfahrt Treptower Park statt.

Forderung nach Moratorium und Mobilitätswende

Die Demonstrierenden verlangten den sofortigen Baustopp und forderten ein Moratorium für den Neubau von Autobahnen und Fernstraßen. Außerdem sprachen sie sich für eine klimagerechte Mobilitätswende mit mehr öffentlichem Nahverkehr, Rad- und Fußverkehr aus. Auch der bereits eröffnete 16. Bauabschnitt der A100, der vom Dreieck Neukölln bis zur Anschlussstelle Treptow führt, solle nach Ansicht der Initiativen nicht mehr als Autobahn genutzt werden.

Breites Bündnis aus Umwelt- und Verkehrsinitiativen

Aufgerufen hatte das Bündnis „A100 wegbassen“, dem mehrere Organisationen angehören, darunter Changing Cities, der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) Berlin, Fridays for Future Berlin und die Clubcommission Berlin. Letztere warnt vor negativen Folgen des Ausbaus auch für die Berliner Clubkultur.

Kritik an Verkehrsfolgen und Klimabelastung

Bereits die Eröffnung des 16. Abschnitts Ende August hatte für Diskussionen gesorgt. Rund um die Auffahrt in Treptow kam es häufig zu Staus und unübersichtlichen Verkehrssituationen. Kritiker sehen im weiteren Ausbau eine Fehlentwicklung, die zusätzlichen Autoverkehr erzeugt und dem Ziel einer klimafreundlichen Stadt widerspricht.