Pflegeimmobilien in der Krise

Pflegeimmobilien in der Krise

Pflegeimmobilien in der Krise

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Mit dem Ausscheiden der Babyboomer-Generation steht Deutschland vor tiefgreifenden Veränderungen. Innerhalb der nächsten 15 Jahre erreichen rund 13,4 Millionen Erwerbspersonen das gesetzliche Renteneintrittsalter – knapp ein Drittel aller derzeit Beschäftigten. Die jüngeren Altersgruppen können diese Lücke nicht schließen, während die Erwerbstätigenquote Älterer überdurchschnittlich steigt.
Im Fokus steht dabei nicht nur der Fachkräftemangel in der Pflege, sondern auch die wachsende Unterversorgung mit Pflegeimmobilien und altersgerechten Wohnformen. Bereits im Jahr 2023 sank die Zahl der verfügbaren Pflegeplätze um rund 3.300 – ein deutliches Warnsignal angesichts des demografischen Wandels.

Versorgungslücke bis 2040

Prognosen zufolge fehlen bis 2040 rund zwei Millionen altersgerechte Wohneinheiten. Hinzu kommt, dass etwa 50 Prozent der bestehenden Pflegeeinrichtungen als veraltet und energetisch ineffizient gelten. Viele Gebäude sind älter als 25 Jahre und erfüllen die heutigen Anforderungen nicht mehr.
Pflegeimmobilien sind damit nicht nur eine Nischenfrage, sondern ein zentrales Thema der sozialen Daseinsvorsorge. Die Immobilienwirtschaft kann gemeinsam mit der Sozialwirtschaft Lösungen entwickeln: Während letztere den Unterstützungs- und Pflegebedarf kennt, bringt die Wohnungswirtschaft Expertise in Modernisierung und Neubau ein.

Finanzierung als Schlüssel

Damit dieses Zusammenspiel gelingt, braucht es verlässliche und flexible Finanzierungsmodelle. Politische und rechtliche Rahmenbedingungen müssen so gestaltet sein, dass sie robuste Investitionen ermöglichen. Bereits heute stammt rund 90 Prozent der Finanzierung sozialer Infrastruktur aus privatem Kapital. Ohne klare Strukturen wird es jedoch schwer, dieses Kapital auch künftig zu mobilisieren.