
Offene Stellen: Ein wachsendes Problem im Handwerk
Handwerksbetriebe haben zunehmend Schwierigkeiten, offene Stellen zeitnah zu besetzen. Darauf weist die Bundesagentur für Arbeit (BA) zum „Tag des Handwerks“ hin. Seit zehn Jahren steigt die durchschnittliche Besetzungsdauer im Handwerk kontinuierlich an und liegt inzwischen deutlich über dem allgemeinen Durchschnitt aller gemeldeten Stellen.
Vakanzzeiten deutlich gestiegen
Im Handwerk beträgt die Vakanzzeit mittlerweile 224 Tage, vor zehn Jahren waren es noch 104 Tage. Zum Vergleich: Bei allen gemeldeten Arbeitsstellen stieg die Vakanzzeit im gleichen Zeitraum von 84 auf 160 Tage. Als Vakanzzeit gilt die Dauer von der Veröffentlichung bis zur Abmeldung einer offenen Stelle bei Arbeitsagenturen und Jobcentern.
Fachkräfteengpässe besonders ausgeprägt
Laut BA sind derzeit 40 Berufe auf Fachkräfteniveau, die typischerweise im Handwerk ausgeübt werden, von Engpässen betroffen. Dies verdeutlicht die besonderen Herausforderungen für Handwerksbetriebe.
Rückgang der Beschäftigtenzahlen
Neben den verlängerten Vakanzzeiten ist auch die Beschäftigungsentwicklung problematisch. Innerhalb von zehn Jahren sank die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im Handwerk um rund 110.000 – von 3,5 auf 3,4 Millionen. Das entspricht einem Rückgang von drei Prozent. Im selben Zeitraum stieg die Gesamtzahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in Deutschland hingegen um 13 Prozent.