Nur 14 Prozent Frauen am Bau

Nur 14 Prozent Frauen am Bau

Nur 14 Prozent Frauen am Bau

  • Politik
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Gerade einmal 14 Prozent der Beschäftigten in der Bauwirtschaft sind Frauen. Damit liegt die Branche weit hinter dem gesamtwirtschaftlichen Durchschnitt von 46 Prozent. Besonders im Bauhauptgewerbe und handwerklich geprägten Bereichen ist der Anteil verschwindend gering. Der anhaltende Fachkräftemangel verstärkt den Druck auf Unternehmen, neue Wege in der Mitarbeitergewinnung zu beschreiten – und das bislang kaum genutzte Potenzial von Frauen stärker einzubeziehen.

Frauenanteil stagniert auf niedrigem Niveau

Die Zahlen sind eindeutig: Im Bauhauptgewerbe arbeiten nur elf Prozent Frauen, in Berufen wie Zimmerei, Betonbau oder Maurerhandwerk liegt die Quote sogar bei nur 2,2 Prozent. Besonders im Tunnel-, Kanal- oder Rohrleitungsbau beträgt der Anteil weniger als ein Prozent. Dabei gilt der Fachkräftemangel als größtes Geschäftsrisiko für die Branche: Laut einer Umfrage der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) sehen 64 Prozent der Bauunternehmen den Personalmangel als akute Gefahr für ihre wirtschaftliche Entwicklung.

Vielfalt als Chance für Betriebe

Studien und Praxiserfahrungen belegen, dass gemischte Teams kreativer arbeiten, resilienter reagieren und ein besseres Betriebsklima schaffen. Mehr Frauen im Baugewerbe bedeuten nicht nur mehr Vielfalt an Fachkompetenz, sondern auch eine stabilere Teamdynamik – mit positiven Effekten auf Produktivität und Innovationskraft.

Vorbildfunktion einzelner Unternehmen

Dass es auch anders geht, zeigt das Unternehmen Astrak, ein internationaler Anbieter von Ersatzteilen für Baumaschinen. Mit einem Frauenanteil von 23 Prozent liegt es in Deutschland deutlich über dem Branchendurchschnitt. Beispiele wie dieses verdeutlichen, dass gezielte Förderung weiblicher Fachkräfte die Personalsuche erleichtern und die Zusammenarbeit bereichern kann.

Strategischer Faktor im Wettbewerb um Talente

Die Diskussion um Frauen am Bau geht längst über gesellschaftliche Fragen hinaus. Betriebe, die gezielt auf weibliche Fachkräfte setzen, sichern sich Wettbewerbsvorteile im Kampf um Talente. Eine stärkere Öffnung für Frauen könnte nicht nur den Fachkräftemangel abfedern, sondern auch die Basis für nachhaltiges Wachstum in einer krisengeprägten Branche schaffen.