Neue Musterholzbaurichtlinie in Sachsen

Neue Musterholzbaurichtlinie in Sachsen

Neue Musterholzbaurichtlinie in Sachsen

  • Politik
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Mit der Einführung der neuen Musterholzbaurichtlinie im Rahmen der geänderten Verwaltungsvorschrift über Technische Baubestimmungen (VwV TB Sachsen) erhalten Holzbauweisen in Sachsen einen erheblichen Schub. Die neuen Regelungen ermöglichen eine erweiterte Nutzung von Holz für den Bau mehrgeschossiger Gebäude und sollen zur Förderung nachhaltiger Baupraktiken und der heimischen Wirtschaft beitragen. Holz, als natürlicher, regional verfügbarer Baustoff, ersetzt künftig vermehrt energieintensive Materialien wie Beton und Stahl. Diese Änderungen unterstützen das Ziel, die Bauwirtschaft in Sachsen klimafreundlicher zu gestalten.

Neue Möglichkeiten für mehrgeschossige Gebäude

Die Musterholzbaurichtlinie erlaubt nun unter anderem den höheren Vorfertigungsgrad von Holzbaumodulen, was insbesondere für größere Gebäude von Vorteil ist. Die Nutzung von Holz als Baumaterial wird dadurch flexibler und effizienter, was den Holzbau in Sachsen weiter voranbringt. Dies soll nicht nur den ökologischen Fußabdruck des Bauens reduzieren, sondern auch die lokale Wertschöpfung steigern.

Weitere Änderungen und Verbesserungen

Zusätzlich wurden in der neuen Richtlinie mehrere wichtige Neuerungen eingeführt, darunter:
●    Holztafelbauweise für Gebäude der Gebäudeklasse 5: Diese war zuvor nur eingeschränkt möglich.

●    Reduzierte Dicke für Brandschutzbekleidungen: Dies vereinfacht den Brandschutz und spart Material.

●    Erweiterung der Anwendbarkeit auf Sonderbauten: Holzbauweise ist nun auch für bestimmte Sonderbauten zulässig, sofern die Selbstrettungsfähigkeit gegeben ist.

●    Zulassung von größeren Nutzungseinheiten: Brandschutztechnische Raumgruppen bis 400m² sind nun ebenfalls möglich.

●    Nachweis der Anwendbarkeit über europäische Klassifizierungsberichte: Dies verbessert die Nachvollziehbarkeit und Akzeptanz von Holzbauweisen.

●    Erweiterung der Fassadenaufbauten und zusätzliche Detaillösungen: Dies ermöglicht mehr Gestaltungsspielraum für Architekten und Bauherren.

Zukunftsfähiger Baustoff Holz

Sachsens Staatsministerin Regina Kraushaar hebt hervor, dass die neuen Regelungen den Weg für eine breitere Anwendung von Holz als nachhaltigen Baustoff ebnen. Die Vereinfachungen sollen insbesondere privaten Bauherrinnen und Bauherren zugutekommen und die Holzbauweise noch weiter verbreiten.