Kommunen und Hausbauer sollen passende Energiequelle prüfen
Bauen soll klimafreundlicher werden, ohne die Kosten unnötig zu erhöhen. Aus diesem Grund sollen Kommunen und Hausbauer prüfen, welche Energiequelle vor Ort am besten geeignet ist, um die Heizung klimafreundlich zu gestalten.
Vielfalt an Energiequellen nutzen
Bundesbauministerin Klara Geywitz (SPD) fordert, dass Kommunen und Hausbauer die jeweils passende klimafreundliche Energiequelle zum Heizen nutzen. „Wichtig ist, dass man nicht potenzielle Energiequellen übersieht”, sagte Geywitz in Berlin. Während Wärmepumpen eine Möglichkeit darstellen, sind sie nicht für alle Situationen geeignet. Die Ministerin betonte die Bedeutung von Material- und Technologieoffenheit, um die Herausforderung des klimafreundlichen Heizens zu bewältigen.
Diskussion um Effizienzstandards
Geywitz zeigte sich kritisch gegenüber dem erhöhten Effizienzstandard EH40, der einen Energiebedarf von nur 40 Prozent im Vergleich zu einem Standardgebäude vorschreibt. Sie erläuterte, dass ein Haus aus Holz und Stroh möglicherweise nur den Standard EH55 erreicht, jedoch wesentlich weniger Ressourcen beim Bau benötigt als ein technisch aufwendiger Neubau. Daher sei es sinnvoller, die sogenannte Lebenseffizienz eines Gebäudes zu betrachten, was durch das bestehende staatliche Qualitätssiegel „Nachhaltiges Gebäude” abgedeckt wird.
Kommunale Wärmeplanung erforderlich
Die Ministerin erwartet, dass im kommenden Bundestagswahlkampf Forderungen aufkommen werden, das Gebäudeenergiegesetz abzuschaffen. Sie warnte jedoch, dass es ohne dieses Gesetz nur wenige Alternativen gebe, um die Energiewende im Bauwesen zu erreichen. Geywitz wies darauf hin, dass alle Kommunen in Deutschland eine kommunale Wärmeplanung durchführen müssten, auch kleine Gemeinden. Dabei müssten keine teuren Expertisen erstellt werden, aber es sei wichtig, die lokalen Möglichkeiten zu erkennen. Beispielsweise könnten Biomasse oder Abwasserwärmepumpen zur Rückgewinnung industrieller Abwässer genutzt werden. Bauherren könnten dann besser planen, welche Energiequellen sie nutzen oder ob sie eine eigene Wärmepumpe installieren sollten.